Nach dem Ausstieg (und letztem Sieg 2024) von Audi, sortiert sich das Starterfeld neu und spannend: Mit Dacia Sandrider und Ford M-Raptor betreten zwei weitere Hersteller das Feld. Toyota Gazoo Racing und MINI (mit dem neuen V6-Benziner plus den bewährten und siegreichen V6-Dieseln) warten allerdings gestandene Mitbewerber. Ob BRX aus Bahrain, dem allerdings mit Roma und Loeb beide Starfahrer abhanden gekommen sind, weitermacht, ist noch immer unklar. Die gerade beendete Rally du Maroc wurde zur überraschenden Beute der beiden brandneuen Dacia Sandrider, der Rest der renommierten Starterfelder musste sich weiter hinten anstellen.
Der Ford Ranger Raptor, wie er für die Rallye Dakar eingesetzt wird, hat mit der klassischen und üblichen Pickup-Form nahezu nichts mehr gemeinsam. Er wirkt eher wie ein Sportcoupé, dessen leichte Karbonhaut über einen Gitterrohrrahmen gestülpt wurde. Ja, sogar angedeutete Ähnlichkeiten zum klassischen Ford Mustang lassen sich ablesen. Der hintere Teil der Karosserie ist, quasi als Spoiler, an beiden Seiten ausgeprägt, um das enorm leistungsstarke Triebwerk in der Längsachse stets auf Kurs zu halten oder zumindest nach seitlichen Ausbrüchen wieder dorthin zu bringen. Als eines der wenigen Fahrzeuge verfügt der Raptor noch über einen zeitgemäß ausgelegten V8-Motor, der seine unbändige Kraft nahezu ungefiltert nach draußen brüllt. Der Sound ist infernalisch. Einen ersten spektakulären Auftritt gab’s 2024 bereits: In Goodwood wurde diese neue Dakar-Kreation von Ford zur absoluten Show.
Und wer tritt 2025 zur Dakar an? Dacia hat mit Nasser Al-Attiyah und Sébastien Loeb gleich zwei „Goldfische“ der Szene gekapert, die gleich zum Einstand die harte Marokko-Rallye für sich entschieden. Ford M-Sport hatte den brandneuen Raptor T1+ bereits mitgebracht. Fahren durften der viermalige Dakarsieger Carlos Sainz und Nani Roma, der die Dakar in Südamerika einmal auf einem X-raid-MINI gewann. Beide durften das „Biest“ (so wird der Rallye-Raptor in der Szene auch genannt) ausführen. Beide Fahrer bedankten sich beim Team durch ausgezeichnete Ergebnisse.
Zur nächsten Dakar kommt außerdem Mattias Ekström. Ziemlich überraschend, da er noch vor wenigen Wochen bei Audi seinen Abschied gefeiert hatte. So wartet Ford mit einem exzellent aufgestellten, sehr erfahrenen Fahrerteam auf. Erwartet werden Ford und Dacia von den klassischen Routiniers mit siegreicher Vergangenheit: Das sind Toyota Gazoo Racing und etliche X-raid MINI. Und da stehen die Fahrerpaarungen erst zu 80 Prozent fest. Es bleibt also spannend.
Fotos: MCH Photo (Maciej Niechwiadowski, Jan Starek), Ford M-Motorsport (media.ford.com)