MG3: Britische Tradition trifft chinesische Gegenwart

MG, ursprünglich ganz klar britisch, ist bereits seit 2006 in chinesischer Hand. Die neuen Eigentümer lancieren jetzt Autos mit Verbrennungsmotor und Hybridantrieb – nachdem die zuvor auf den deutschen Markt gebrachten E-Autos die Erwartungen nicht erfüllen. Zugute kommt der Marke MG, dass sie eben bekannter ist als die neuen Marken aus den Reich der Mitte mit so eigenwilligen, ja sperrigen Buchstabenfolgen wie BYD und GWM.

So kommt der Kleinwagen MG 3 als Hybrid und schließt mit seiner Leistung von 194 PS gleich an die britische Tradition der Marke an, deren Autos meist flotter unterwegs waren als viele von Mitbewerbern.

Ein gedrosselter Benzinmotor mit 102 PS/75 kW Leistung aus 1,5 Litern Hubraum ist mit einem stärkeren E-Motor gekoppelt. Der leistet 136 PS/100 kW und trägt vor allem mit seinem zusätzlichen Drehmoment dazu bei, dass der MG 3 zügig losfährt, allerdings bei 170 km/h abgeregelt wird. Die gemeinsame Durchzugskraft beider Aggregate ermöglicht, die Kräfte nur durch eine Dreistufen-Automatik auf die Vorderräder zu übertragen – ein interessanter technischer Ansatz. Der WLTP-Normverbrauch von 4,4 Litern Benzin ließ sich im gemischten Fahrbetrieb sogar leicht unterbieten.

„A long, long time ago“ war MG mit der Marke Mini in einem Firmenverbund. Daran erinnert die Abstimmung von Lenkung und Fahrwerk: Einmal sehr direkt, einmal eher hart als komfortabel.

Ein Gefühl von Geräumigkeit will nicht so recht aufkommen. An der Höhe von 1,50 Metern und an 1,80 Metern Breite kann das nicht liegen. Aber: Im Fond drückt quasi das Dach. Heißt: Ein leicht erhöht sitzender Passagier mittlerer Größe dürfte sogar oben anstoßen. Überspitzt formuliert: Von der zweiten Dachsäule an scheint die Konstrukteure die Motivation verlassen zu haben: Die Rückbank ist unteilbar, und die beiden äußeren Kopfstützen schränken das Gesichtsfeld des Fahrers mehr als anderswo ein.

Vorn fällt der Blick auf zwei kleinere Bildschirme, von denen jener oberhalb der Lenksäule mit seinen vielen Informationen etwas überladen wirkt. Auf der mittleren Mattscheibe lässt sich allerlei wischen und tippen. Darunter sowie am unten und oben abgeflachten Lenker gibt’s auch Knöpfe und Schalter.

Üppig wird es dann bei der Ausstattung, denn schon in die Basisversion (19.990 Euro) wurden Features gepackt, die anderswo deutlich aufpreispflichtig sind: Klimaautomatik, Navi, Rückfahrkamera und die Möglichkeit zum teilautonomen Fahren. 23.990 Euro kostet die „Luxury“-Ausführung, deren Name Programm ist. Für das Geld bekommt man u. a. 16-Zoll-Alufelgen, schlüssellosen Zugang, ein beheizbares Lenkrad und beheizbare Vordersitze, LED-Scheinwerfer, Regensensor und einen Totwinkelassistent.

Fotos: MG

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