Optisch unterscheidet sich der 4,49 lange und 1,84 Meter breite Neue allenfalls auf den zweiten Blick vom Vorgänger. Die Änderungen betreffen das jetzt größere Logo und den „mächtigeren“ Kühlergrill.
Die wichtigsten Neuerungen gibt es unter der Motorhaube. UX-Herzstück ist das Hybridsystem der fünften Generation: Der bekannte Zwei-Liter-Vierzylinder-Benzinmotor wird mit stärkerer elektrischer Unterstützung kombiniert wird. In Zahlen heißt das: Die Systemleistung steigt um acht Prozent von 135 kW/184 PS. Bei den Allrad-Modellen Luxury-Line und F Sport kommt ein zweiter E-Motor mit 30 kW/41 PS (bisher: 5,3 kW/7 PS) an der Hinterachse hinzu. Dadurch steigt auch das Drehmoment von bisher 55 Nm auf 84 Nm. Der Elektromotor am Heck dient als Generator für das regenerative Bremssystem. Die rekuperierte Energie wird jetzt in eine neue Lithium-Ionen-Batterie mit 60 Zellen und 222 Volt anstatt des bisher eingesetzten Nickel-Metallhydrid Akkus gespeichert (unter dem Rücksitz verstaut). Die Kraft kommt mittels stufenlosen CVT-Getriebes auf die Räder. Und: Das Getriebe arbeitet sanft und ohne jedes „Ruckeln.“
Der UX 300h mit Frontantrieb meistert den Sprint von Null auf 100 km/h in 8,1 Sekunden, der etwas flottere Allradler benötigt dafür 7,9 Sekunden und bei einer Spitzengeschwindigkeit von 177 km/h ist Schluss. Dabei konsumiert der rund 1,5 Tonnen schwere Fünfsitzer laut Hersteller 5,0 bis 5,2 Liter im Durchschnitt, der Allradler ist mit Werten von 5,6 bis 5,7 Litern etwas verbrauchsintensiver.
Eine erste Ausfahrt ergab in der Praxis 5,4 Liter und 55 Prozent rein elektrische Fahrt. Das Zusammenspiel von Verbrenner und den E-Motoren ist meistens unauffällig, die jeweils aktive Fahrweise zeigt das Display vor dem Lenkrad an. Über die Schaltwippen am Lenkrad kann die Stärke der Rekuperation eingestellt werden. Dem Fahrer stehen diverse Fahrmodi zur Verfügung.
Insgesamt ist man mit dem neuen UX 300h komfortabel unterwegs. Das modifizierte Fahrwerk bügelt auch Unebenheiten auf dem Asphalt gut weg. Die Lenkung ist angenehm direkt und gibt genügend Rückmeldung. Der F Sport hat serienmäßig ein adaptiv variables Fahrwerk an Bord. Sehr angenehm ist auch der kleine Wendekreis von 5,20 Meter. Im Innenraum machen sich zahlreiche Lexus-Maßnahmen zur Geräuschminderung wirksam bemerkbar. Dazu gehört der Einsatz schalldämmender und -absorbierender Materialien bis hin zur Verwendung von akustischem Fensterglas. Bei beherztem Tritt aufs Gaspedal ist der Verbrenner im UX 300h lauter, das geht dann aber auch in Ordnung.
Der 1,55 Meter hohe Japaner bietet wie gehabt mit seinem Radstand von 2,64 Meter gute Platzverhältnisse, vorne wie hinten. Hinter der Heckklappe – serienmäßig elektrisch beim F Sport und Luxury Line – können mindestens 433 Liter Gepäck bei voller Bestuhlung verstaut werden. Der Qualitätseindruck und die Verarbeitung sind sehr gut. Die bequemen Sitze sind bestens auch für Langstrecken geeignet und bieten reichlich Seitenhalt. Im Zentrum des Cockpits blickt man in der Basis-Version auf ein überarbeitetes Acht-Zoll-Display und ab der Executive-Line steht ein volldigitales 12,3-Zoll-Display zur Verfügung. Apple CarPlay und Android Auto sowie eine Cloud-Navigation und ein Sprachassistent sind in allen Versionen eine Selbstverständlichkeit. Das Lexus Safety System+ wurde ebenso wie das Pre-Crash-System verbessert/erweitert und erkennt neben Autos jetzt auch Fußgänger und Motorräder. Unter anderem ist jetzt ein Kreuzungsassistent integriert und ein Notlenkassistent hilft dabei, Hindernissen auf der Straße sicher auszuweichen.
Fotos: Lexus, Kernbach