Der erste Schnee hat in vielen Teilen Deutschlands in diesen Tagen für Chaos gesorgt. Eine vielfach unterschätzte Gefahr geht beim Autofahren von der ansonsten sicher optimal geeigneten Winterkleidung aus: Das Tragen einer voluminösen Winterjacke birgt erhebliche Risiken für die Sicherheit. Das gilt besonders für Kinder, aber auch Erwachsene können betroffen sein. Ein Crashtest des ADAC hat dies eindrücklich demonstriert. Hintergrund: Beim Anschnallen mit dicker Winterkleidung schneidet das Gurtband tief in den Bauch ein. Das kann bei einem Unfall zu schweren Verletzungen der Weichteile mit inneren Blutungen führen.
Im simulierten Auffahrunfall mit einer Geschwindigkeit von 16 km/h zeigte sich, dass das Gurtband durch die Wattierung der Winterkleidung Spielraum zum Körper hat und nicht optimal anliegt. Dies kann zu inneren Verletzungen und Blutungen führen.
Neben Winterjacken sind auch „dicke“ Winteraccessoires wie Mützen und Schals potenzielle Sicherheitsrisiken im Auto, ebenso klobige Schuhe. Beim Zu-Fuß-Gehen schützt dies zuverlässig vor Kälte, entfaltet im Auto aber Gefahrenpotential: Mützen und Schals können die Sicht behindern, und gefütterte Handschuhe können den sicheren Griff ums Lenkrad erschweren, winterliches Schuhwerk die angemessene Bedienung von Gas und Bremse beeinträchtigen.
Was tun? Vor Fahrtantritt sollten alle Passagiere Wintermantel oder -jacke ablegen – oder für die Dauer der Fahrt eine leichtere Version wählen, etwa eine Steppjacke. Kinder kann man im Auto durch eine Decke vor Kälte schützen, die man, sofern möglich, zu Hause vorwärmt.
Für eine angenehme Wärme im Auto sind bei Modellen mit Verbrennungsmotor Standheizungen zu empfehlen, bei Elektroautos die Vorwärmfunktion. So steht einer angenehmen Fahrt auch bei klirrender Kälte nichts im Wege.