Segnung der besonderen Art: Motorrad-Wallfahrer in Klausen

Klausen in der Eifel, genauer gesagt, im Landkreis Bernkastel-Wittlich: Seit fast 600 Jahren pilgern Menschen zu dem kleinen (rund 1.400 Einwohner) Wallfahrtsort. Hier ist die Kirche „Maria Heimsuchung“ Grund für viele Gläubige von nah und fern, nach Klausen zu reisen. Eine besondere Attraktion ist Jahr für Jahr die Motorrad-Wallfahrt, auch bekannt als Motorradsegnung. 2023 fand sie zum 27. Mal statt, am Sonntag vor dem 1. Mai. Pünktlich zu jenem Feiertag, den viele Motorradfans zu einer großen Tour nutzen.

Wichtigster Gradmesser ist dabei, wie auch bei der Segnung in Klausen, immer das Wetter. Und da das in diesem Jahr sehr schön war, kamen sie mit ihren Harley-Davidson, BMW, Kreidler, Aprilia und was auch immer aus nah und fern. Mehr als 1.800 Biker, Triker, Quadfahrer, Mopedfahrer, ja sogar eine Abordnung mit Apes, des kleinen italienischen Dreirad-Rollers, waren am Sonntag gekommen und verwandelten Klausen in ein riesiges Meer aus motorisierten Wallfahrern. Mehr als Klausen Einwohner hat.

Die Teilnehmer waren zu großen Teilen von der Mosel, der Eifel und dem Hunsrück, aber auch aus dem Saarland, dem Ruhrgebiet, der Pfalz und aus Luxemburg gekommen. Der jüngste Wallfahrer war in diesem Jahr erst fünf Wochen alt. Das war Johann Lex. Julia und Sebastian Lex hatten ihren Sohn dabei. Die Moto Guzzi des Ehepaares hatte Sebastians Vater Michael Lex einst aufgebaut. Gut möglich, dass sie irgendwann von der zweiten in die dritte Generation übergehen wird.

Für die Motorradfahrerinnen und fahrer war der Termin in Klausen zugleich eine gute Gelegenheit zum Smalltalk. Eine, vielleicht sogar zwei Stunden „Anstehen“ musste man immerhin einkalkulieren, bis man direkt vor dem segnenden Geistlichen stand. Beliebtes Gesprächsthema: Die Sicherheit beim Motorradfahren. Die sprach auch Pater Albert Seul an: „Die Hupe für das Gefühl und die Bremse für den Verstand“ – beides gehöre zum Motorradfahren.

Fotos: Jürgen C. Braun  

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