Bis dahin war es ein langer Weg: 1965 beschloss die rumänische Regierung den Aufbau einer nationalen Automobilindustrie. Mangels eigenen Know-hows entschied sie sich für die Lizenzfertigung bei Renault. Als Produktionsstätte wurde ein Lkw-Komponentenwerk bei Pitesti ausgewählt und mit Hilfe von Renault zu einem Automobilwerk ausgebaut. Die Produktion startete mit dem Renault 8 alias Dacia 1100. Erst ein Jahr später folgte mit dem Dacia 1300 der Lizenzbau des Renault 12. Der hatte ursprünglich den Anfang der Marke machen sollen.
Mit der Öffnung Rumäniens nach Westen strömten in den 1990er-Jahren günstige Gebrauchtwagen ins Land. Um sich gegen die neue und vielfach modernere Konkurrenz am Markt zu behaupten, wurde Dacia 1999 Teil der Renault Gruppe. Sie übernahm 51 Prozent der Anteile und modernisierte den Standort Pitesti.
Die 2004 lancierte Limousine Logan sollte ursprünglich ein „5.000-Euro-Auto” für Schwellenländer sein. Sie wurde, ebenso wie die ab 2007 erhältliche Kombiversion Logan MCV, ein globaler Bestseller.
Heute umfasst das Modellangebot den rein elektrisch angetriebenen kompakten Spring, den Kleinwagen Sandero, den „Offroad-Bruder“ Sandero Stepway, den SUV Duster und den Familienvan Jogger. Aus einem Produktionsstandort (Pietisti) sind zehn geworden, die sich quasi über die ganze Welt verteilen.
Wenn Dacia in einer Fahrzeugklasse vertreten ist, will die Marke dort auch das preisgünstigste Modell anbieten. An dieser Strategie hält sie bis heute fest. Markenslogans wie „Ein Statussymbol für alle, die kein Statussymbol brauchen“ und Testimonial Mehmet Scholl signalisieren, wie Dacia mit dem früheren Nur-Billig-Image kokettiert. Mit Aktionen wie der jüngst vorgestellten, besonders wertig aufgemachten Sondermodell-Edition “Mat“ für alle Baureihen und der regulären Ausstattung „Extreme“ wird aber auch demonstriert, dass man sich de facto von diesem Image verabschiedet. „Preiswert und cool“ soll die neue Devise sein.
Quelle und Fotos: Dacia Presse