Leser fragen- Experten antworten: Winterdiesel

Antwort von Johannes Kautenburger, KÜS: Normaler Diesel verträgt keine Kälte. Damit der Kraftstoff bei Minusgraden flüssig bleibt, stellen die deutschen Tankstellen im Herbst auf Winterdiesel um. Spätestens ab Mitte November wird bundesweit ausschließlich der frostfeste Sprit verkauft, der Temperaturen bis mindestens 20 Grad unter null vertragen soll. Vor allem die Fahrer von nur selten bewegten Autos sollten nun den Tank nachfüllen und den „Sommerdiesel“ mit frischem Kraftstoff verdünnen. Das gilt besonders für Fahrzeuge, die im Winter draußen stehen und selten benutzt werden, etwa Wohnmobile oder Transporter.

Spezielle Zusätze verhindern beim Winterdiesel das Ausflocken von Paraffinkristallen bei Temperaturen unter 10 Grad Celsius. Diese könnten ansonsten Kraftstofffilter und Einspritzanlage verkleben, so dass der Motor nicht arbeitet. Autofahrer sollten beim Tanken daher auch gleich den eventuell vorhandenen Ersatzkanister mit dem frostsicheren Kraftstoff füllen. Ansonsten hilft der Reservesprit im Ernstfall nicht weiter.

Wer mit zu viel Sommerdiesel im Tank vom Frost überrascht wird, kann nur warten und das Auto „auftauen“ lassen. Am besten in einer beheizten Garage. Keinesfalls darf man versuchen, Diesel mit Petroleum oder Benzin wieder flüssig zu bekommen; moderne Motoren vertragen solche Zusätze nicht. Auch das Anwärmen des Tanks mit einem Gasbrenner sollte man auf jeden Fall unterlassen, da sich der Kraftstoff entzünden kann.

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