Nach zweijähriger pandemiebedingter Zuschauerabsenz rund um die 22,8 Kilometer lange Nordschleife des Nürburgrings feierte die „Grüne Hölle“ bei strahlendem Sonnenschein vor Tausenden von Motorsportfreunden ein großartiges Comeback. Das lange vermisste optische und akustische Spektakel in der Vulkaneifel war für Fahrer wie Zuschauer ein Erlebnis mit „Gänsehaut-Faktor“.
Mantheys Stammbesetzung auf dem Porsche mit der Startnummer 911, Laurens Vanthoor, Michael Christensen und Frédéric Makowiecki, hatte sich morgens im Qualifying noch schwergetan und musste dem Lamborghini Huracán GT3 von Konrad Motorsport und dem BMW Junior Team im neuen M4 GT3 noch den Vortritt bei der Startaufstellung lassen. Doch im Laufe des vierstündigen Rennens fuhr das Manthey-Trio beständig gute Rundenzeiten in dem erneut wie ein Schweizer Uhrwerk fahrenden „Grello“. „Zwei GT3-Siege in so kurzer Zeit sind nicht so schlecht. Das ist ein toller Start in das Jahr. Das Auto hat sehr gut funktioniert. Darauf können wir aufbauen, hoffentlich ist das ein gutes Omen“, sagte der siegreiche Däne Christensen, der zuvor die 1.000 Meilen von Sebring gewonnen hatte.
Der Belgier Laurens Vanthoor im Manthey-Porsche und Christopher Mies im Audi R8 LMS GT3 NLS (Land-Motorsport) lieferten dem Publikum in der Schlussphase des Rennens ein atemberaubendes Side-by-Side-Szenario. Es war ein packendes Duell mit ständig wechselnden Positionen an der Spitze. „Wir hatten schon erwartet, dass wir vorne mit dabei sind. Es geht auf jeden Fall in die richtige Richtung für die kommenden Wochen“, sagte Vanthoor und Mies fügte hinzu: „Das sah spektakulärer aus, als es im Auto letzten Endes ist. Ich kenne Laurens gut, und ich weiß, dass er mir Platz lässt, da kann man sich so eine mutige Aktion mal erlauben. Klar, hätte ich heute gerne gewonnen, aber ich bin zufrieden, das war nicht das letzte Rennen.“
Dieses fesselnde Windschattenduell setzte sich nach dem Boxenstopp zwischen Jusuf Owega und Frédéric Makowiecki nahtlos fort. Mit 1,231 Sekunden Vorsprung ging der Franzose im Porsche letztlich als Erster über den Zielstrich. Bei angenehmen Frühlingstemperaturen profitierten die Piloten von den monatelangen Arbeiten an 2,5 Kilometern der Rennstrecke in der Eifel.
Der neue Asphalt auf dem Übergang vom Grand-Prix-Kurs zur Nordschleife und im Abschnitt Tiergarten respektive Hohenrain-Schikane sowie Sonnenschein und zehn Grad sorgten für bis zu drei Sekunden schnellere Rundenzeiten auf der knapp 25 Kilometer langen Kombination von GP-Kurs und Nordschleife. Das zweite Rennen der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) findet in zwei Wochen statt. Das 46. NIMEX DMV 4h-Rennen führt am 9. April über die gewohnte Distanz von vier Stunden.
Fotos: Frozenspeed