Doch schon auf Platz 2 stand Mattias Ekström, früherer DTM-Meister und über viele Jahre Publikumsliebling an den Asphaltpisten der DTM, der sich seit seinem Dakar-Einsatz im Januar 2021 Schritt für Schritt auf die Produkte des X-raid-Teams „eingeschossen“ hat.
Wenn es jemandem gelingt, alte und versierte Haudegen der Szene hinter sich zu lassen (Al-Rajhi, Roma etc.) muss er richtig gut sein. Da hatte Sven Quandt, Teamchef von X-raid, mal wieder ein „Händchen“, als er damals dem Schweden erst ein Side-by-Side, dann einen der MINI anvertraute. Der in der Baja-Meisterschaft führende Yasir Seaidan traf gleich in der ersten Prüfung einen äußerst stabilen Feldbrocken, der fortan Fahrwerk und etwas Karosserie ordentlich in Mitleidenschaft zog. Das Missgeschick kostete Seaidan viele, viele Plätze und warf ihn auf Platz 52 zurück. Spürbar besser dran war Jutta Kleinschmidt, sei vielen Jahren dem Hause X-raid eng verbunden, die mit Philipp Beyer auf dem heißen Sitz einen MINI All4 Racing pilotierte und auf Rang 15 im Gesamtklassement einlief. Sie hatte ja vor vielen Jahren mit ihrem diesmaligen Co das Forschungsprojekt „CBRA“, einen nur einachsig angetriebenen Buggy auf MINI-Basis, verantwortlich vorangetrieben, das final im heutigen MINI JCW Buggy aufgestellt ist, jenem Fahrgerät, das u. a. die Dakar bereits zweimal gewonnen hat. Quandt hatte sich für die wendigen 4×4-MINI entschieden, da sie dem Charakter der Aragon besser entsprechen. Zudem schickte X-raid noch Annett Fischer mit Ioannis Ganotis auf einem Side-by-Side aus der Gemeinschaftsschmiede X-raid/Yamaha in Staub und Schotter Spaniens.
Seaidan behält seine Weltcup-Führung dennoch, da die unmittelbare Konkurrenz in der Tabelle ebenfalls schwächelte. Al-Attiyah hingegen gewann die Baja Aragon bereits zum vierten Mal nach 2008, 2014 und 2017. Dadurch zieht er mit den bisherigen Top-Siegern Jean-Louis Schlesser und Nani Roma gleich.
Fotos: X-raid