Jürgen C. Braun: Mein Tagebuch der Tour de France (2)

Die Tour de France besteht zum großen Teil aus Radsportlern. Natürlich. In Zahlen: Insgesamt gehen an einem Tour-Samstag durchaus 184 Athleten aus 27 verschiedenen Nationen in 23 Profi-Teams auf die rund dreieinhalb Tausend Kilometer lange Strecke. Dafür, dass diese abgesichert und mit allem Notwendigen versorgt sind, sorgen zum einen die Beamten der französischen Gendarmerie auf ihren BMW-Motorrädern, aber auch die vielen Autos verschiedener Hersteller der einzelnen Teams. Und natürlich die des Veranstalters, der A. S. O. (Amaury Sports Organisation). Sie ist neben der dreiwöchigen gigantischen Frankreich-Rundfahrt für etliche weltweite Veranstaltungen federführend zuständig. Unter anderem auch für die Rallye Dakar.

Eine große Rolle spielen aber auch die offiziellen Tour-Fahrzeuge, und die sind – zumindest markenmäßig – vorgesehen. Für Geld, viel Geld.  Zum 18. Mal in Folge ist Škoda Hauptpartner des größten Radrennens der Welt, darf seine aktuellen Modelle drei Wochen lang vor einer geschätzten Zuschauerzahl von etwa 15 Millionen Radsport-Fans an der Strecke und unzähligen Fernseh-Konsumenten präsentieren. Seit 2004 ist die tschechische VW-Tochter bei der „Großen Schleife“ mit an Bord und sponsert seit 2015 zusätzlich das „Grüne Trikot“, den Träger des besten Sprinters der jeweils aktuellen Tour.

Škoda hat rund 250 Fahrzeuge im Tross, da nicht nur die offiziellen Automobile der Tour, sondern auch einige Teams auf Modelle aus Tschechien setzen. In erster Linie sind das verschiedene Varianten und Ausführungen der Mittelklassen-Limousine Octavia und des Oberklassenmodells Superb.  Mit einem ganz besonderen Škoda-Modell ist Tour-Direktor Christian Prudhomme ausgestattet. Der frühere Journalist und jetzige Top-Manager der Tour de France wird in einem rein batterie-elektrisch betriebenen SUV, dem Škoda Enyaq iV, vom Atlantik quer durch die Republik, über die Gipfel von Alpen und Pyrenäen bis nach Paris auf die Schlussetappe am 18. Juli „kutschiert“.  Für Škoda natürlich die beste Gelegenheit, dieses Top-Modell seiner Produktrange Tag für Tag weltweit vorzuführen.

Auf einigen Etappen wird das E-SUV von einem Škoda SUPERB iV mit Plug-in-Hybrid-Antrieb abgelöst. Dies ist vor allen Dingen im Hochgebirge der Fall, wo bei den langen Anstiegen auch die Verbrenner-Technik genutzt werden und somit auch die Kompetenz der VW-Tochter in „Zwillingsantrieben“ präsentiert werden soll. Prudhomme fährt vor dem offiziellen Start einer jeden Etappe vorweg. Bei Kilometer Null gibt er mit einer gelben Flagge, deutlich sichtbar stehend, aus einem großen Dachfenster hinaus das Renngeschehen frei.

Prudhommes besonders gesicherter Wagen ist auch die mobile Schaltzentrale der Karawane. Die große Nummer 1 auf dem Elektro-SUV mit tiefrot lackierterKarosserie Edeutet darauf hin. Immerhin ist es üblich, dass bei einer besonders spektakulären Bergetappe auch der französische Präsident zu Prudhomme mit ins Auto einsteigt und somit den Aufmerksamkeitsgrad noch einmal erhöht.  Die Beamten der Gendarmerie auf ihren Motorrädern und die „sécurité“ von Emmanuel Macron sichern dabei mit höchster Sensibilität das Umfeld ab.

Fotos: Jürgen C. Braun, Škoda

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