„So ist halt der Nürburgring.“ Speich nahm es gelassen, nachdem nur wenige Minuten vor dem eigentlich für 12 Uhr vorgesehenen Start die Rote Flagge fiel. So ganz umsonst war der Ausflug der Audi-Truppe in die Eifel aber doch nicht gewesen. „Wir konnten am Freitag zumindest im Training eifrig testen und haben einige wichtige Erkenntnisse sammeln können. Zum anderen waren wir zum ersten Mal mit unserem neuen Racetruck unterwegs. Das hat uns wertvolle Hinweise gegeben, was wir in Zukunft unter normalen Bedingungen besser machen können als bisher und was uns viele Handgriffe und Arbeitsvorgänge erleichtert oder erspart.“
Die Entscheidung der Rennleitung trug das Team jedoch mit. „Es zeichnete sich ja auch ab, dass es im Lauf des Nachmittags nicht besser werden würde. Und die Leute von Stunde zu Stunde hinzuhalten, um dann später doch zu sagen, es geht nicht, das wäre auch keine Option gewesen. So wussten alle frühzeitig, wo sie dran waren. Dann beginnt die Saison jetzt halt eben zwei Wochen später als geplant.“ Das wäre am 17. April. Aber auch das kann man am Nürburgring um diese Jahreszeit mit Bestimmtheit nicht sagen.
„Die aktuellen Streckenverhältnisse lassen eine sichere Durchführung des Rennens nicht zu. Zudem ist für den Nachmittag keine deutliche Wetterbesserung in Aussicht“, sagte Rennleiter Frank Taller. Groß war die Enttäuschung bei Christian Stephani, Geschäftsführer VLN VV GmbH & Co. KG: „Das Organisationsteam hat viel Arbeit investiert, um die Veranstaltung unter Pandemiebedingungen möglich zu machen. Am Ende bleibt uns die Gewissheit, dass organisatorisch alles funktioniert hat. Natürlich wären wir gerne Rennen gefahren und hätten den Fans packende Action aus der Grünen Hölle nach Hause geliefert. Aber das Wetter können wir leider nicht ändern.“
Auch Aktivensprecher Nico Menzel aus Kelberg pflichtete dem bei: „Als wir um kurz vor halb acht rausgefahren sind, betrug die Asphalttemperatur fünf Grad. Es waren zwar kalte, aber machbare Bedingungen. Ich bin im Schwalbenschwanz in das Schneetreiben gekommen. Es bildeten sich schnell Eiskristalle auf der Strecke und der Grip war schlagartig weg. Bei den unbeständigen Bedingungen wäre das Risiko eines Rennens einfach zu groß gewesen.“
Fotos: Jürgen C. Braun, KÜS Linz