Wir haben Mitfavoriten straucheln gesehen, die mindestens einen der genannten Faktoren außer Betracht gelassen haben. Wir haben aber auch Teams sehen können, die – meist in Ermangelung nötiger Geldmittel – ihre Fahrzeuge eben nicht optimal vorbereiten konnten. Es gab auch Überraschungen: Das BRX-Team aus Bahrain etwa, das mit zwei ganz „frisch aus dem Ofen“ gekommenen Fahrzeugen richtig weit nach vorne kam. Loeb und Nani Roma waren das, bevor Loeb seinem Ruf als „Materialfahrer“ wieder einmal gerecht wurde und vorzeitig die Segel streichen musste. Roma rettete die Ehre dieses neuen Teams mit einem klugen und dennoch beherzten Auftritt auf Platz 5. Zu den Überraschungsteams zählten auch: Serradori/Lurquin auf dem SRT-Buggy (V8), Al-Qassimi und Despres auf den über drei Jahre alten Peugeot 3008 DKR. Vasilyev auf dem „kleinen“ JCW-MINI machte den besten Dakar-Job bisher. Und Martin Prokop auf seinem privat präparierten FORD F 150 DKR reihte sich unter die Top Ten ein. Gratulation!
Und der vielleicht größte Pechvogel? Yazeed Al-Rajhi auf dem Overdrive Toyota! Er lag weit vorne in in den Top Ten, fing sich am vorletzten Tag durch einen hoch gewirbelten Stein einen beim letzten Service nicht entdeckten Schaden am Kardanwellenantrieb ein, der dann – 15 Kilometer vor dem Ziel in Jeddah – zum Horrorstop mit Abschleppen führte. Dieses Ungemach warf ihn final so zurück, dass er noch unter den ersten 20 war. Aber es waren auch rund ein Drittel weniger Teilnehmer mit von der Partie als sonst. Die Prüfungen waren hart, das Gelände stark strukturiert und die Navigation beschwerlich. Ob das für 2022 anders oder gar besser wird? Wann kommen Hybrid-Fahrzeuge, wann der ein elektrische Antrieb? Macht eine Dakar noch Sinn? Diese Frage muss erlaubt sein, wenn von einem Land die Rede ist, das die Menschenrechte immer noch mit den Füßen tritt.
Fotos: BRX Bahrain, Toyota Gazoo, X-raid