Von Prüfung zu Prüfung auch ständige Führungswechsel, die zugunsten von Sainz, Peterhansel, Al-Rajhi und Al Attiyah ausfielen. Al-Qassimi duellierte sich fahrerisch sehenswert im Parallelflug mit Chef Peterhansel. Dann musste die Etappe um knappe 50 Kilometer gekürzt werden, da heftiger Regen(!!) den Trail unpassierbar gemacht hatte. 464 sehr bunte Streckenkilometer diktierten also das Tagesgeschehen, das ganz am Ende der Qatari im Gazoo-Toyota für sich entschied. Dennoch lag er bis hier fast 17 Minuten im Gesamtergebnis hinter seinem Widersacher Peterhansel. Etliche der Teilnehmer kamen erst im Dunkeln aus den Dünen im Camp an. Die Küstenstadt Yanbu hatte sich für alle feingemacht. Der nächste Morgen forderte dann die verbliebenen Fahrerteams zum Finale in die Hafenstadt Jeddah auf.
Das eröffnete zwar Al-Attiyah, wurde aber schnell durch die erste Reifenpanne eingebremst. Wenn nichts anderes kaputt gegangen ist, fährt der Renner schon nach einer guten Minute wieder weiter! So ließ Peterhansel kurz vor seinem Gesamtsieg seine unmittelbaren Hinterleute bis auf Sichtweite ziehen, mit rund 15 Minuten Vorsprung auf Al-Attiyah. Die ganz große Spannung war dann schon raus, es ging nur noch darum, den bis dahin erreichten Platz zu halten. Der Gesamt-Zweite aus Qatar haderte mit den Pneus: „16 Reifenschäden sind einfach zu viel. Gut, auch andere haben etliche Gummis zerstört, aber uns haben sie wohl den Sieg gekostet“. Immerhin hat Al-Attiyah die Hälfte aller Tagesetappen gewonnen.
Der Zieleinlauf: Gesamtsieger wird Stéphane Peterhansel mit dem 14. Gesamtsieg, 30 Jahre nach seinem ersten Erfolg, damals in Afrika auf dem Motorrad. Zweiter wird Nasser Al-Attiyah mit etwas mehr als einer Viertelstunde Verspätung. Dritter wurde der Teamkollege des Franzosen, Carlos Sainz, der die erste Dakar auf der Halbinsel 2020 für sich entschieden hatte. Dort wurde der Katari ebenfalls Zweiter und Peterhansel Dritter. Die 2021er Reihenfolge war drei Tage vorm Finale vorauszusehen.
Richtig spannend aber ist der Ausgang der Folgeteilnehmer. Da laufen die Männer der zweiten Gruppe ein, die sich nichts geschenkt haben: Das polnische Team von Jakub Przygoński etwa. Und Nani Roma, der den brandneuen BRX aus Bahrain zu einem fünften Platz führte, während Team-Kollege Loeb, seinen BRX mal wieder vorzeitig zerstörte. Vasilyev boxte sich bis auf Rang 6 vor, während Al-Qassimi auf der 7 landete. Al-Attiyahs Teamkollege Giniel de Villiers holte sich nach vielen Problemen noch die 8. Position. Eine ganz starke Vorstellung bot der Tscheche Martin Prokop, der sich fast jeden Tag hautnahe Duelle mit den „ganz Großen“ lieferte. Despres schließlich komplettiert die ersten Zehn.
Fotos: ASO (Veranstalter), BRX Bahrain Toyota Gazoo, X-raid