Hintergrund: Die ehemalige deutsche Traditionsmarke, 1923 von Friedrich Kleemann im hessischen Bad Homburg v. d. H. gegründet, mit für jene Zeiten sehr fortschrittlichen Produkten, bestand bis 1956. Modellnamen wie „Horex Regina“, „Horex Imperator“ und letztlich „Horex Resident“ hatten sich über Jahre einen exzellenten Ruf im zivilen wie auch im motorsportlichen Bereich erworben. Dann verschwanden die attraktiven Bikes zunächst, Importe aus Italien, USA und Japan nahmen die Plätze ein. Der Name HOREX aber wurde wiederbelebt, als sich die Marke unter neuem Besitzer 2011 in Augsburg zurückmeldete. Ein schwieriger Start, technisch und finanziell, stand bevor und gelang nicht im gewünschten Sinne.
Aber: In Landsberg entstehen nun jene Zweirad-Kostbarkeiten, die nie zum Massen-Bike werden, aber dennoch markante Spuren gezogen haben: Etwa das erste Motorrad mit einem Sechszylinder-Motor in V-Bauweise, knapp in den Abmessungen, kompakt und stark. 163 PS bei einem Drehmoment von fast elefantösen 135 Newtonmetern … das war und ist eine Ansage (KÜS Newsroom 07. Dezember 2018)
Ursprünglich hatte Clemens Neese in Augsburg Zahnriemenantrieb präferiert, der aber der gewaltigen Drehmoment-Leistung auf Dauer nicht gewachsen war. Nun macht es eben die klassische Kette. Stück für Stück werden die Modelle, alle im Prinzip „Naked Bikes“, also ohne Voll- oder größere Teilverkleidung, manufakturgestützt gefertigt. Damit stößt HOREX in Preisregionen vor, die eben Hightech und ebensolche Produkte in kleineren Stückzahlen erzwingen. Der Vertrieb wurde von 3C-Carbon hochprofessionell neu geordnet: „Flagship-Stores“ bilden derzeit in Deutschland die Hauptrepräsentanz (Bad Homburg, Ingolstadt und Landsberg), die ihrerseits durch regionale Händler ergänzt werden. Im Nachbarland Österreich sind es die „Experience-Points“ (Ötztal und Kitzbühel), während in Salzburg noch in diesem Jahr ein „Flagship-Store“ eröffnet wird, in Wien ist der nächste schon in Planung. Die Schweiz repräsentiert HOREX in Luzern. In Frankreich ist ein Händler in der Hauptstadt Paris ansässig. Die mittelfristige Planung geht von weiteren Standorten in Italien, Großbritannien und den Benelux-Ländern aus. Das klingt tatsächlich nach sehr viel Aufwind für die Luxusmarke.
Fotos: HOREX, SP-X/fbn