Timo Bernhard, Le Mans-Sieger und Sportwagen-Weltmeister, ist aus dem aktiven Teil des Rennsports ausgestiegen und widmet sich jetzt ausschließlich seiner Tätigkeit als Chef des KÜS Team75 Bernhard. Bei einem ersten Roll Out auf dem Flugplatz in Zweibrücken sprachen wir mit ihm über die Saison 2020 und die Neuerungen im Team. Hier ein kurzer Auszug des umfassenden Interviews, das in wenigen Tagen auf dem YouTube-Channel der KÜS (Link) erscheinen wird.
KÜS: Timo, du hast die aktive Karriere im Rundstrecken-Rennsport beendet und bist Teamchef des KÜS Team75 Bernhard. Wo siehst du jetzt deine hauptsächlichen Aufgaben?
Timo Bernhard: Eigentlich habe ich zwei Jobs. Ich habe immer noch ein sehr enges Verhältnis zu Porsche, seit 20 Jahren, bin dort Markenbotschafter. Zum Zweiten bin ich Teamchef des KÜS Team75 Bernhard. Da gibt es viele neue Aufgaben, darauf freue ich mich.
KÜS: Mit Klaus Bachler und Simona de Silvestro sitzt in der Saison 2020 viel Erfahrung hinter dem Steuer. Wie wird sich das Team in der Saison schlagen? Wie sieht deine Prognose hierzu aus?
TB: Wir entwickeln unser Team immer weiter, die Serie GT Masters wird immer härter. Wir zählen da zu den fünf, sechs Top-Teams. Wir wollen jetzt die Konstanz steigern und definitiv um den Titel mitfahren. Mit Klaus ist die absolute Konstanz im Team gegeben. Und Simona, die erste Porsche-Werksfahrerin, bringt sehr viel Erfahrung mit.
KÜS: Die Fahrer auf dem zweiten Auto, Jannes Fittje und Mike David Ortmann, sind die „jungen Wilden“ im Team. Wird das ein Lehrjahr oder gehen auch sie in den Angriffsmodus?
TB: Mike David Ortmann hat schon drei Jahre GT Masters Erfahrung, Jannes Fittje kommt aus dem Formelsport. Man merkt, beide haben einiges an Erfahrung. Und auch Lust, das mit uns anzugehen! Da wird einiges kommen.
KÜS: Kommen wir nochmals zu den „jungen Wilden“. Alexander Tauscher und der sehr junge Levi O’Dey starten in der GT4 mit dem Cayman. Wird das eine heiße Kiste werden?
TB: Alexander Tauscher ist im letzten Jahr im Kart-Team bei uns gefahren, im Junior KÜS Team 75 Bernhard, er hat dort auch einen Lauf in der Deutschen Kartmeisterschaft gewonnen. Levi O´Dey ist noch keine 16 Jahre, er wird erst nach dem zweiten Rennen einsteigen können.
KÜS: Im KÜS Team75 Bernhard selbst hat sich einiges geändert. Wo liegen die grundsätzlichen Neuerungen?
TB: Ich war in den letzten zwei Jahren in einer Doppelfunktion als Teambesitzer und Fahrer. Das war gut – für zwei Jahre. Ich habe gemerkt, dass ich mehr Ressourcen brauche für das Team, ich bin jetzt nur noch Teamchef. Gleichzeitig haben wir uns in der Technik verstärkt, erfahrene Leute dazu geholt. Wir haben da jetzt eine sehr, sehr gute Konstellation.
KÜS: Stéphane Ratel organisiert die Intercontinental GT Challenge, es geht um Langstreckenrennen. Wird das KÜS Team75 Bernhard hier wieder starten, etwa bei den 24 Stunden von Spa?
TB: Spa ist auf der Agenda. Ich durfte Spa als einziges großes 24-Stunden-Rennen noch nicht gewinnen. Jetzt versuchen wir, es als Team in neuer Konstellation zu gewinnen. Es ist eines der traditionellsten Rennen. Ich möchte es unbedingt gewinnen.
KÜS: Wie beurteilst du den weiteren Werdegang der Rennserie ADAC GT Masters?
TB: Für mich hat das GT Masters eine sehr gute Zukunft. Aber klar, für die Teams dürfen die Kosten nicht davon laufen. Wir haben in den letzten Jahren um die dreißig Fahrzeuge gehabt, jetzt sind schon wieder neue Teams dazu gekommen. Das GT Maters hat eine große Zukunft.
KÜS: Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!
Mit Timo Bernhard sprach Hans-Georg Marmit.
Das komplette Video mit dem Interview erscheint in wenigen Tagen auf dem YouTube-Channel von KÜS Media (Link)
Fotos: Gruppe C Photography, KÜS