Baja Italia: Sieg für Orlando Terranova

Die Ausfallquote bei der diesjährigen Baja Italia war beachtlich hoch. Und es lag weniger an den Fahrern oder an technischen Schwächen als ganz allgemein an der Härte der Veranstaltung.

Und das war abzusehen. Neben zahlreichen Teilnehmern, denen eigentlich gute Chancen auf Sieg oder gute Plätze eingeräumt worden waren, musste auch Favorit Jakub Przygonski auf seinem MINI JCW Rally schon früh heftigen Tribut zahlen. Er gewann den Prolog und machte deutlich, dass er sich, zumal Nasser Al-Attiyah nicht antrat, die Führung im Worldcup zurückerobern will. Schon in der ersten Prüfung traf er einen Baum „mittschiffs“ so präzise, dass selbst die versierten Rennmechaniker des X-raid-Teams nichts mehr machen konnten. Seinen Part übernahm dann Orlando Terranova, der geschickte Argentinier, der in der Folge 3 WPs gewann und in den restlichen jeweils Zweiter wurde. Immerhin war es für ihn der erste Start nach der Dakar vor fünf Monaten. Souverän, schnell und sicher war er zwischen Felsen, Wasserläufen und schnellen Schotterpassagen unterwegs.

Und die verbliebene Konkurrenz war dann noch immer stark. Seit Vladimir Vasilyev auf einem Toyota Hilux „reitet“, geht es bei ihm wieder richtig voran: Er fuhr einen respektablen Platz 2 ein. Und das tschechische „Wunderkind“ Martin Prokop, mit dem gewaltigen und 400-PS-starken FORD F150 Pickup mit dem V8-Triebwerk, konnte ziemlich gut mithalten und durfte als stolzer Dritter gleich mit aufs Podium. Wie selektiv diese Baja war, ist auch daran zu ersehen, dass schon auf dem 4. Platz ein CAN-AM-Race-Quad erschien, unter mutiger und spektakulärer Führung des Russen Fedor Vorabyev. Der Mann ist wahrlich zu Höherem berufen und man wird wohl in Zukunft noch mehr von ihm lesen und hören. Dass ein Suzuki des San Marinesen Lorenzo Codeca noch auf Platz 5 eintraf, bestätigt erneut den Ausfall zahlreicher, viel stärkerer Fahrzeuge.

Die Baja Italia 2019 hielt, was sie bereits bei der Vorbesichtigung versprach und andeutete: Sie erwies sich als ständiger „Ritt auf der Rasierklinge“, am fahrphysikalischen Limit. Manchmal auch darüber.

Fotos: Teams

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