Aicha des Gazelles: Wüsten-Rallye – nur für Frauen

In Nizza, auf dem "Place Jacques Cotta", startete die "Aicha", wie die „Aicha des Gazelles“ unter den Teilnehmerinnen gerne kurz genannt wird.

Es gibt weder Preise noch Gelder zu gewinnen, denn alles, was an Abgaben und Einnahmen bei den Organisatoren aufläuft, wird in eine ganze Reihe humanitärer Hilfsprojekte in Marokko investiert. Vor allem bedürftige Frauen und Mütter mit Kindern, die in entlegenen Regionen des großen Landes leben, werden mit Hilfe von „Aicha“  betreut. Teilnehmerinnen nehmen von Nizza aus die Fähre nach Tanger, dann geht es in die Landeshauptstadt Rabat (König Mohammed V. hat das Patronat übernommen!), weiter in die alte ehemalige Königsstadt Meknes. Das Atlas-Gebirge wird durchquert bis zur Südseite, wo dann die eigentlichen Tagesetappen und Prüfungen stattfinden. Über Mech Irouane, Oulad Driss führen die Etappen nach Foumzguid, wo eigentlich in einem wunderschönen Palmenpark das Ende der  harten Wertungsprüfungen eingeläutet wird. Auch feine Hotels verwöhnen die strapazierten Kreaturen dann erstmal, bevor die Reise weitergeht bis Issaouira am Atlantik. Als wichtigste Kriterien für eine Teilnahme gelten folgende Voraussetzungen: Alle Kosten, inklusive der Fahrzeuge und Betriebsmittel, müssen von den Teilnehmerinnen selbst aufgebracht werden, wobei natürlich Sponsoren eingebracht werden dürfen. Gegenseitige Hilfe, auch wenn sie erstmal vor Ort gelernt werden muss, zählt zu den Königsdisziplinen. Beste Voraussetzungen dafür, dass bei der „Aicha“ lange Freundschaften entstehen. Im Vorfeld zur Veranstaltung sollte man sich mal etwas intensiver mit Technik und Mechanik des eigenen Gefährts befassen, richtige und ausreichend viele Ersatzteile mitnehmen. Körperliche und geistige Fitness werden einfach vorausgesetzt, sie sind mit entscheidend für Gelingen oder Desaster.

Erstaunlich, mit welcher Verve und Professionalität viele der Damen da anpacken und sich engagieren. Teamwork wird bei Problemen ganz groß geschrieben, wie auch die Bilder zeigen…schließlich will man komplett im Camp ankommen. Es ist keine Veranstaltung, auf der sich gefrustete oder hyperventilierende Großstadt-Ladies ein Denkmal setzen können. Es hat nämlich vor allem mit Herzensbildung, Ausdauervermögen, der Liebe zur Natur mit und sozialem Engagement zu tun, die Aicha mit zu fahren. 2019 startete sie bereits zum 29. Mal.

Foto: Aicha des Gazelles

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