Uno, Duos, Tres – aus eins mach drei: Ganz schön clever, was der spanische Teil des VW-Konzern so treibt. Man nehme die Plattform des Golf und schneidere drei verschiedene Blech-Maßanzüge für die Golf-Abkömmlinge Altea, Toledo und Leon, sozusagen für jede Gelegenheit das richtige Auto. So spricht der vanartige Altea das Klientel an, das neben der Fexibilität auch ein sportives Gefühl haben möchte. Mit dem Toledo fahren die mutigen Nonkonformisten und freuen sich zumindest an dem großen Kofferraum. Der Leon steht dabei bei Seat schon länger für Sportlichkeit. Seats Chef-Designer deïSilva bringt beim neuen Leon geschickt seine Handschrift zum Ausdruck, die sich aber durchaus beim internen Wettbewerb, wie zum Beispiel beim Audi A3, orientiert oder seine füheren Arbeiten für Alfa Romeo widerspiegelt.
Der Leon will auffallen. Der breite Kühlergrill und die tief heruntergezogene Frontschürze verleihen dem Leon einen frechen und frischen Auftritt. Die Seitenlinie wirkt coupéhaft, gelungen sind hier die Türgriffe der hinteren Türen, die in das dritte hintere Seitenfenster integriert sind. Das Heck wird von dem Heckspoiler und den großen Rückleuchten dominiert.
Bei den Innengestaltung haben die Gestalter in den VW-Baukasten gegriffen. Alles ist bekannt und vertraut. Im Vergleich zum Sportsbruder A3 wirkt der Leon allerdings etwas einfacher und weniger hochwertig. So bleibt der preisliche Abstand zwischen den beiden eben gewahrt. In der Länge hat der Leon im Vergleich zum Vorgängermodell um 13 Zentimeter auf 4,31 m zugelegt, der Radstand beträgt nun 2,58 m. Werte, die andeuten, dass das Platzangebot ganz ordentlich ist. Der Kofferraum fasst 341 Liter Gepäckvolumen, das Beladen wird jedoch durch eine hohe Ladekante erschwert.
Auch bei den Motoren setzt Seat auf Bewährtes aus Wolfsburg. Zur Markteinführung am 9. September stehen drei Benziner- und zwei Dieselaggregate zur Auswahl. Bei den Benzinern reicht das Angebot von 75 kW/102 PS bis zu dem leicht modifizerten Golf GTI-Motor mit 136 kw/185 PS. Für noch mehr Sportlichkeit sorgt Anfang 2006 ein mindestens 225 PS starker Antrieb, der im Leon Cupra verbaut werden wird. Sozusagen als Gegenstück gibt es dann auch einen 1,4-Liter-Einstiegsmotor mit 63 kW/85 PS. Auf der Dieselseite kommen der 1,9 TDI mit 77 kW/105 PS und der 2,0 TDI mit 103 kW/140 PS zum Einsatz. Wie gehabt mit ordentlichen Drehmoment (250 Nm und 320 Nm) bei sparsamen Verbrauch (4,9 und 5,6 Liter). Ab Anfang 2006 soll ein 170-PS-Diesel noch mehr Sportsgeist in die Angebotspalette bringen. Die Fahrwerksabstimmung ist straff gehalten. Die leistungsstarken Motoren können wahlweise statt eines manuellen Sechsgang-Getriebes mit einer Sechsstufen-Automatik kombiniert werden. Der 2,0 Liter TDI kann auch mit dem DSG-Automatikgetriebe bestellt werden.
Bei der Preisgestaltung setzen die Spanier weiterhin auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Der Einstiegspreis für den 102 PS Benziner liegt bei 15.690 Euro, der kleine Diesel beginnt bei 17.590 Euro. Damit unterbietet er den Audi A3 deutlich. Schon ab Werk gehören sechs Airbags und ESP dazu, die Komfortausstattung umfasst hier unter anderem neben elektrischen vorderen Fensterhebern eine Zentralverriegelung und einen höhenverstellbaren Fahrersitz. Der spanischen Fiesta . la Seat dürfte damit nichts mehr im Wege stehen. Olé!
(Text: Elfriede Munsch)