Es war die insgesamt 41. Auflage der Rallye Köln-Ahrweiler, die am Wochenende über die Piste ging – und es war der 13. Sieg für Georg Berlandy, für Copilotin Ulrike Schmitt auf dem heißen Sitz der vierte Erfolg. Der Rekordsieger brauchte 1:12.55,6 Stunden mit dem Opel Kadett C GT/E für die insgesamt 14 Wertungsprüfungen, vor allem im Bereich Nürburgring gelegen. Die 13 sei für sie keine Unglückszahl, so die beiden Stromberger im Ziel. Die KÜS ist seit Jahren Partner der Rallye Köln-Ahrweiler.
Die Anfangsphase der Rallye bot trockene Strecken und somit ein optimales Terrain für einen starken Hecktriebler. Den hatte der Niederländer Mats van der Brand an den Start nach Mayschoß im Ahrtal gebracht, einen BMW M3 E30. Mit Copilot Eddy Smeets entschied er dann auch die beiden ersten Prüfungen für sich. Seriensieger Berlandy ließ sich davon nicht beunruhigen: „Heute haben wir nichts riskiert, aber morgen weiß ich, wo es passt“, so der Stromberger im Ziel des ersten Rallyetages. Der Zieleinlauf der Rallyeboliden zeigte die gesamte Palette der Youngtimer, die hier bei der Köln-Ahrweiler voll im Wettbewerb fahren, also weit entfernt von sonstigen Rallyes mit eher älteren Fahrzeugen. Mitsubishi Lancer Evo, Porsche 911, Vauxhall Astra, Mercedes 190E, ein Audi RS4 oder ein Ford Escort RS – für die zahlreichen Zuschauer gab es einiges zu sehen an der Rampe in Mayschoß.
Mats van der Brand wollte es auch am zweiten Rallyetag wissen und gab mächtig Gas. Er stempelte noch zwei Bestzeiten, aber dann kam der Nürburgring. Die Wetterverhältnisse waren inzwischen so, wie man sie in der Eifel kennt. Es regnete, wurde stürmisch. Auf der Nordschleife, im Bereich Galgenkopf, war für das BMW-Team aus den Niederlanden dann die Rallye jäh beendet. Ein Einschlag und in der Folge die Aufgabe im Verlauf der Nordschleife beendeten die Siegesabsichten des jungen Piloten. Georg Berlandy spielte währenddessen seine in vielen Jahren gesammelte Erfahrung aus und trieb den gelb-schwarzen Kult-Kadett an die Spitze des Feldes, die er niemanden mehr überließ.
Ein Porsche 911 mit Michael Küke aus Essen und Joachim Carl aus Oberhausen fuhr 58,5 Sekunden hinter dem Opel-Team über die Rampe. „Es ist zum dritten Mal der zweite Platz, Berlandy war wieder schneller“, so die beiden Rallyefahrer aus dem Ruhrgebiet. Ein eher seltenes Fahrzeug auf deutschen Rallyepisten bewegten Christoph Schleimer aus Obertiefenbach und Michael Wenzel aus Mehlingen, einen Vauxhall Astra GTE. Sie fuhren auf Rang drei und waren damit überaus zufrieden. „Es war schwierig heute, viele Wertungsprüfungen waren Neuland. Soweit sind wir zuletzt 2009 gekommen“, sagte Schleimer in Mayschoß.
Und dann ist da noch Heinz-Robert Jansen. Der 64-Jährige holte sich zum vierten Mal den Titel in der Youngtimer Rallye Trophy, einer eigenen Wertung innerhalb der Rallye Köln-Ahrweiler. Er hat bisher alle 25 Auflagen der Rallye Köln-Ahrweiler der Neuzeit bestritten. Navigiert wurde Jansen im Opel Ascona B von seinem Sohn Martin.
Die Rallye Köln-Ahrweiler des Jahres 2018 hatte wieder alles, was eine solche Veranstaltung bieten muss. Anspruchsvolle Wertungsprüfungen, tolle Rallyeautos, motivierte Fahrer und Copiloten und Zuschauer, die dem Eifelwetter trotzen und zahlreich an den Wertungsprüfungen standen. Rallyeleiter Klaus von Barby konnte so auch eine positive Bilanz ziehen: „Trotz schwierigen Witterungsbedingungen gab es keinen größeren Unfall, es blieb bei einigen Blechschäden. Der Bann der Rallye Köln-Ahrweiler ist ungebrochen, das zeigen die großen Zuschauerzahlen.“
Text: Hans-Georg Marmit
Fotos: Oliver Kleinz