Qatar Cross Country-Rally: Sieg für Przygonski

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In unserer Vorschau zum vierten Lauf (www.kues.de vom 16. April 2018) hatten wir die (vermeintlichen) Favoriten vorgestellt. Es kam dann, entgegen den Erwartungen, reichlich anders.

Von Anfang an beharkten sich zwei der Topfavoriten mit einer gewissen Unerbittlichkeit und wechselten sich entsprechend konsequent bei den Tagessiegen ab: Nasser Al Attiyah auf dem Toyota High von Gazoo und Jakub Przygonski auf dem JCW MINI von X-raid. Wie gut der junge Pole inzwischen ist, zeigt sich daran, dass er den Fehdehandschuh des Qataris voll aufnahm und grandios durch Dünen und über Schotter mitgeigte.

Der kleinste Fehler… und die Rallye ist gelaufen. Dieses Schicksal widerfuhr zwei anderen Mitfavoriten: Giniel de Villiers vom Toyota Gazoo-Team, Marken- und Teamkollege von Al Attiyah, der nach einem mächtigen Ausheber nach einer Kuppe so hart landete, dass zwar er selbst und das Fahrzeug heil blieben, Copilot Howie aber mit gebrochenen Rippen ins Spital musste. Auch Erik van Loon, in früheren Jahren für X-raid auf einem MINI unterwegs, nun aber auf einem von Overdrive präparierten Toyota Hilux, hatte mit der Navigation, wie zahlreiche andere auch, so seine Probleme, verlor Zeit um Zeit und gab entsprechend etwas zu viel Gas. Der Lohn: ein handfester Überschlag mit lupenreiner Dachlandung… die Veranstaltung war beendet.

Während Al Attiyah sich weiter vorne mit Przygonski aufs Allerfeinste duellierte, fingen sich die anderen Teams weiterhin mit Navigationsfehlern Zeitverluste ein. Dann erwischte es auch Al Attiyah, was die Aufgabe bedeutete.

Welch ein Drama: beide Dakar-Ex-Sieger schon raus! Przygonski sicherte sich mit zwei Tagessiegen den Gesamtsieg vor einem ehemaligen X-raid-Fahrer, dem Russen Vladimir Vasilyev, der einen privaten MINI pilotiert. Mit Y. Seaidan folgte der erste Toyota Hilux auf Platz 3 und schon auf Platz 4 kam der junge Pole Domzala, auf dem nächsten Hilux an.

Der bislang im FIA-Cup führende Pole Martin Prokop auf seinem FORD F150 Raptor, verzweifelte schier an der komplizierten Navigation und wurde ziemlich klar bis auf Rang 5 durchgereicht. Przygonski übernahm damit wieder die Gesamtführung im FIA Cross Country Worldcup und X-raid Teamchef Sven Quandt samt den Mechanikern dürfen Punkte und Pokal mit ins hessische Trebur mitnehmen.

Text: Frank Nüssel /CineMot
Bilder: Teams, marathonrallye.com

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