Abu Dhabi Desert Challenge: Überraschungen in der Liwa-Wüste

Beitragsbild
Foto 1
Foto 2
Foto 3
Foto 4

Sie zählt zu den frühen Wüstenklassikern im Jahr. Viele Fahrer der Top-Liste freuen sich schon auf diese anspruchsvolle, bestens organisierte Veranstaltung auf der arabischen Halbinsel. Nach dem Rückzug von Peugeot aus der Rallye Raid-Szene wurden die Fahrer der französischen Marke frei. Derzeit hat nur Cyril Després bereits einen neuen Platz gefunden, während Peterhansel und Sainz wohl eher nicht auf der Suche sind und Loeb wieder normale Rallies fährt.

Al Attiyah mit seinem stets besten präparierten Toyota Hilux wird sich auf die wenigen ganz großen Veranstaltungen konzentrieren, FIA-Weltcupsieger war er bereits. Martin Prokop aus Tschechien ist derzeit der Star mit seinem schnellen, starken und zuverlässigen Ford F150 Evo-Pickup (Spitzname Shrek). Prokop zeigte sich in den letzten Monaten als sehr lernfähig, führt den V8 elegant und sauschnell durch Dünentäler, über Grate und Kuppen, dass es eine Wonne ist, ihm zuzusehen. Folgerrichtig gewann er, wenngleich mit etwas Glück, da sein härtester Verfolger, der Pole Jakub Przygonski auf dem JCW-MINI, sich irgendwann mal eingegraben hatte und einige Minuten verlor. Am 3. Tag startete er nämlich als Führender, schlussendlich fuhr er den 2.Platz ein. Soweit alles erwartbar. Der 2. Mini (Hanhart-Mini), den Privatier Stephan Schott pilotierte, landete auf Platz 5! Die Dhubai ist eh meine Lieblingsrallye, meinte der fast 66-jährige Schott, der lediglich über die bereits herrschende Hitze stöhnte. Zweitbester von 6 gestarteten Mini, das ist eine Ansage und Teamchef Quandt zeigte sich erfreut und stolz. Der Russe Vasiyev auf einem privaten Mini vervollständigte das Terzett auf dem Treppchen. Cyril Després war zum ersten Mal auf einem neuen Ford Buggy 2 WD unterwegs und lief auf Rang 4 ein. Auf Rang 8 ein Debütant, der bei X-raid angedockt hat: K. Rosenberger aus der österreichischen Hotelier-Dynastie: ein feiner Einstand. Dann noch zu Luc Alphand, dem legendären Franzosen, der nicht nur schon die Afrika-Dakar gewonnen hatte, zudem als Erster mit einem Diesel eine Tagesetappe gewann (damals: BMW X5 von X-raid), zudem Ski-Weltcupsieger, wurde von dem befreundeten Teamchef Sven Quandt eingeladen, mal wieder ins kleine Lenkrad zu greifen. Sensationell die neue Premiere. Alphand holte sich zwei Tagessiege auf dem X-raid-Buggy und wurde nur durch ein etwas heftigeres Getriebeproblem eingebremst und auf Rang 15 zurück gespült.

Alle Achtung. Da kann sich mehr draus ergeben. Auch die nächsten Wertungsläufe finden im heißen Sand statt, bevor es nach Mitteleuropa geht. Wir bleiben dran.

Text: Frank Nüssel/CineMot
Fotos: Teams

Nach oben scrollen