Liebe Leserinnen und Leser,

„Haken dran“ – dieses geflügelte Wort, wenn eine dringende Angelegenheit erledigt ist, wird auch Ihnen sicherlich nicht unbekannt sein. Der Haken, nicht nur der, von dem wir unseren Hut oder Mantel beim Gehen nehmen, begleitet uns bei vielen Dingen, vielen Geschäfte des Alltags. Ohne dass wir uns dessen vielleicht bewusst sind.

Aber so ein Haken ist schnell gemacht, die Geschichte mit dem schwungvollen kleinen, nach oben auslaufenden Strich kann mitunter sehr teuer werden, wenn wir unbedacht und vorschnell mit dem Setzen eines solchen Hakens umgehen. Etwa beim Autokauf. Das, was die Hersteller „Basisausstattung“ nennen und es in der Regel als schon „sehr umfangreich“ anpreisen, genügt nur in den allerwenigsten Fällen den Ansprüchen des neuen Besitzers. Es sei denn, unser neues Gefährt ist ein Gebrauchter und wir „schlagen“ beim Autohändler, im Internet oder auch von privat zu privat zu. Nach dem Motto: „Gekauft wie gesehen“.

Wer ein einigermaßen seinen Wünschen und Vorstellungen entsprechendes Fahrzeug haben möchte, mit dem er oder sie in den nächsten Jahren unterwegs sein soll, der kann sich in der Regel aus einer großen Liste optionalen Zubehörs bedienen. Das geht von Sitzbezügen (Stoff, Alcantara, Leder) über Komfort-Details wie das elektrische Verstellen von Sitzen und Lenkradsäulen nach oben, unten, vorn und hinten bis zur individuellen Gestaltung des Laderaums. Das führt weiter über optische Zusatzgimmicks bis zu diversen Assistenzsystemen, die in der Regel der Sicherheit an Bord dienen und immer ausgefeilter werden.

Jetzt hat eine Studie (und zu welchem Zweck werden eigentlich keine Studien mehr gemacht?) ergeben, dass sich Deutschlands Autofahrer beim Kauf von Zusatz-Optionen in immer mehr Fällen auf ein Navigationssystem und – man höre und staune – ein digitales Radio „eingeschossen“ haben. Das Radiosystem DAB, der digitale Hörfunk, nimmt immer mehr Einzug in unser Alltagsleben, Nicht nur zu Hause im Wohnzimmer soll entsprechender Rundum-Wohlklang verbreitet werden, sondern auch dort, wo die meisten von uns mitunter viele Stunden verbringen: im Auto.

Die letzte analoge Bastion der Automobiltechnik im Radio, das UKW-Radio, das uns – entsprechendes Alter vorausgesetzt – über Jahre und Jahrzehnte begleitet hat, soll jetzt also doch ins Wanken geraten. Was haben wir geflucht, wenn mal wieder einer unserer Lieblings-Songs über die Ätherwellen an unser Ohr drang und dann plötzlich in ein unverständliches Rauschen mündete. Mal wieder kein Empfang mehr. Na ja, war halt so. Nix zu machen.

Doch, ist wohl zu machen: Mit dem digitalen Übertragungssystem, das die geneigte Hörerschaft nicht nur mit besserer Tonqualität, sondern auch mit Texten, Bildern und anderen multimedialen Dreingaben beglücken sollte. Mittlerweile ist daraus DAB+ geworden und mit dem digitalen Rundfunk geht es immer weiter bergauf. Doch noch immer dominiert das UKW-Repertoire, DAB+ ist noch immer eine Option im Auto.

Und jetzt kommt die Sache mit dem Haken wieder ins Spiel. Oft verbirgt sich der digitale Hörfunk als zusätzliches Angebot zwischen Multimedia-Optionen. Und dann kann so ein Haken, der das digitale Radio ordert, richtig ins Geld gehen. Wenn Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, also ihr bisherige Hörgenuss im Radio ausreicht, seien Sie vorsichtig beim nächsten Haken. Er könnte sie dort treffen, wo es Ihnen wirklich nicht recht ist: in ihrem Geldbeutel.

Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende

Ihr Jürgen C. Braun

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