KÜS Team75 Bernhard mischt die Klasse der Supersportwagen auf

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Nach dem ersten Sieg im ersten Jahr in einer neuen Serie will sich Langstrecken-Weltmeister und KÜS-Botschafter Timo Bernhard an diesem Wochenende mit seinem Team KÜS 75 Bernhard erneut auf der Piste beweisen. Zwei Wochen nach seinem Triumph im Porsche 919 Hybrid beim deutschen Lauf zur Langstrecken-Weltmeisterschaft kehrt der 35-Jährige an diesem Wochenende an den Nürburgring zurück. Dieses Mal aber nicht als Fahrer, sondern als Teamchef im Rahmen der ADAC GT Masters. Dabei darf Bernhard mit dieser jungen Serie sogar ein kleines Jubiläum in der Eifel feiern.

Vielen Motorsportfreunden sind die „ADAC GT Masters“ zwar vom Namen her ein Begriff. Nur wenige aber wissen wirklich etwas damit anzufangen. Dabei sind die „Masters“ eine ganz interessante, junge und eigenständige Serie, die mit ihren Aufsehen erregenden Fahrzeugen vor allen Dingen visuelle Bedürfnisse der Motorsportfreunde befriedigen. Nicht umsonst nennt sich das „Masters“ in selbst auferlegter Bescheidenheit die „Liga der Supersportwagen.“Man kann schon mal den Überblick verlieren, wenn es auf der Rennstrecke so richtig bunt, toll, schnell und laut zugeht. Tourenwagen, Sportwagen, GT-Fahrzeuge, aufgemotzte Produktionswagen? Ja, was denn nun? Wer soll sich denn da noch auskennen? Folglich hat der, der die Wahl hat beim Zuschauen und Mitfiebern, auch die Qual. Damit das Ganze noch ein wenig unübersichtlicher wird – so könnte man zumindest ansatzweise argumentieren – kamen im Jahre 2007 findige Marketingstrategen beim ADAC in München auf die Idee, noch eins drauf zu setzen und eine neue Rennserie zu inszenieren.

Mit Boliden der Kategorie G3, in deren Teilnehmerfeld durch Motorenbegrenzungen und Gewichtszuladungen Chancengleichheit garantiert werden soll. Vor allem aber sollte mit dem „Masters“ eine Serie installiert werden, die Herstellern von Premium-Automobilen, die gerne mit gut betuchten Kunden ins Geschäft kommen wollen, eine Möglichkeit zum gepflegten reinrassigen Catwalk offeriert. Auch wenn im Reglement von einem „Wettbewerb für motorsportbegeisterte Privatfahrer“ die Rede ist. Herkunft und Häuser der Kombattanten legen beredtes Zeugnis von dieser These ab: Mercedes-Benz, BMW, Porsche, Corvette, Bentley, Lamborghini und andere erlesene Erzeugnisse des Bereiches „gehobener Mittelstand.“ Die Traumsportwagen, die dort unterwegs sind, darf man getrost als „Beauty Case mit Power“ bezeichnen.

In der Eifel dürfen die flachen Flundern mit den Abtrieb garantierenden Heckbürzeln am Wochenende gar ein kleines Jubiläum feiern. 2007 begann alles am „Ring“, dort wurde das erste Rennen ausgetragen. Folglich trifft man sich heuer zum zehnten Male auf dem Grandprix-Kurs. Der erste Gesamtsieger, Christopher Haase, ist übrigens auch am Wochenende mit dabei. Dieses Mal in einem Audi R8 LMS, seinerzeit in einem Lamborghini Gallardo. Beides hübsch anzuschauende flotte Flitzer, die nicht eben in das vom Fußballexperten Mehmet Scholl beworbene Umfeld passen.

Pro Wochenende werden zwei Rennen über jeweils eine Stunde ausgetragen. Eines am Samstag, eines am Sonntag. Start immer um 13.15 Uhr. 32 Fahrzeuge bilden eine optisch wie akustisch imposante Kulisse. Die nach GT3-Reglement vorbereiteten Boliden werden von einem sich jeweils ablösenden Fahrer-Duo bewegt. Darunter bekannte Namen wie Luca Ludwig, der Sohn von „Ring-König“ Klaus Ludwig. Oder mit Markus Winkelhock, ein Vertreter der bekannten schwäbischen Rennfahrerfamilie, der sein einziges Formel-1-Rennen auf dem Nürburgring fuhr und dessen 1985 tödlich verunglückter Vater Manfred selbst eine der „Ikonen“ der Nordschleife gewesen war.

Ein Wiedersehen mit der Eifel-Rennstrecke feiert am Wochenende nach nur zwei Wochen Abstinenz auch KÜS-Botschafter Timo Bernhard. Der Langstrecken-Weltmeister, ein ausgewiesener „Ringkenner“, tritt nach seinem Sieg beim 6-Stunden-Rennen mit dem Porsche 919 Hybrid im Rahmen der WEC mit frischem Rückenwind an. Vor drei Wochen gelang dem KÜS Team75 Bernhard auf dem Red Bull Ring beim vierten von sieben Renn-Wochenenden der Serie der erste Sieg im Porsche 911 GT3 R. Auch an diesem ersten August-Wochenende wird Timo Bernhard mit seinem Fahrerduo David Jahn und Kévin Estre dem in der Gesamtwertung führenden Duo Jules Gounon/Daniel Keilwitz (Corvette Callaway) erneut einen heißen Kampf liefern.

Das Renn-Wochenende beginnt bereits am heutigen Freitag mit freiem Training und Qualifyings sowohl bei den GT Masters wie auch bei den Rahmenserien. Der Spartensender Sport1 überträgt beide Rennen jeweils ab 13 Uhr live.

Text: Jürgen C. Braun / Fotos: ADAC Sport

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