IAA 2015: Gegenwart und Zukunft.

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Zumindest innerhalb Europas, eher wohl der ganzen Welt, stellt die IAA (Internationale Automobil Ausstellung 17.-27. September 2015 in Frankfurt/Main) für Kraftfahrzeuge quasi die Alpha-Messe dar. Diese Führungsrolle hat Tradition, gerade im Lande der Automobilerfinder. Besucher, Fachleute und die Industrie natürlich wissen diesen Standort zu schätzen. Die Hersteller müssen sich alle zwei Jahre hier entsprechend aufstellen und präsentieren. Der Themenzyklus Fortschritt und Innovation hat somit einen hohen Stellenwert, vielleicht gar den höchsten.

Andererseits gab es schon immer Innovationen, die großmundig angekündigt und gezeigt wurden, die die automobile Zukunft einläuten und verändern werden, aber gleich nach der Messe oder kurze Zeit später wieder in den Tiefkellern der Hersteller für immer verschwanden. Thematischer Hotspot wird auch 2015 wieder der Bereich Alternative Antriebsenergien sein, an dem sich erneut Fachleute und Industrie regelrecht abarbeiten können. Realiter sieht es so aus, dass oft kleinere Unternehmen, aber auch die großen Global Player mit erstaunlichen und beachtlichen Lösungen aufwarten, um die automobile Zukunft zu bereichern. Dazu zählen auch Firmen aus dem Zubehör- und Aftersales- Markt. Hochtechnologie allenthalben, um Bereiche wie Fahrzeuggewicht, Sicherheit und Verbrauch zu optimieren. Die Frage aller Fragen steht offen: wie lange reichen die Energieträger wie Benzin, Diesel, Autogas und Erdgas die automobile Freiheit noch garantieren? Der batterieelektrische Antrieb hat bereits Unsummen für Entwicklung geschluckt, das Selbe gilt für die Hybrid- und Brennstoffzellen- Technologie. Wer macht das Rennen? Wer schafft die kostengünstigste Schere aus erreichbarer Wegstrecke, Eigengewicht, Verbrauch und Kosten? Ist die technische Lösung des Motoren- Downsizings, die aus kleineren und leichteren Triebwerken mittels Turboladern oder Kompressoren noch mehr Leistung holt und dabei dennoch sparsamer mit dem wertvollen Kraftstoff umgeht, das Non-plus-Ultra?

Die heurige IAA wird darüber nur bedingt Antworten geben, wenngleich derart konzipierte Fahrzeuge zu sehen sein werden. Schaut man sich die Marktanteile der genannten Alternativen an, schlägt das Pendel recht eindeutig zugunsten der Hybriden aus, also jener Fahrzeuge, die einen Verbrennungsmotor als Hauptantriebsquelle besitzen, zudem auch noch einen Elektromotor mit Akkumulatorenpaket, das an der Steckdose oder auch während der Fahrt nach rekuperativem Prinzip (Energie-Rückgewinnung beim Bremsen, Talfahrt etc.) aufgeladen wird. Dennoch nur einen beschränkten Aktionsradius aufweist. Das System Range Extender, das vor allem vom GM- Konzern entwickelt und zaghaft in den Markt gestellt wurde, besitzt viel Überzeugendes:

Hauptantriebsquelle ist ein Elektromotor, gespeist von einem Batterienpaket. Dieses wird nach dem Verbrauch des gespeicherten Stroms während der Fahrt von einem kleinen Verbrennungsmotor weiter geladen, der aber nicht für den primären Vortrieb benutzt werden kann. Wegstreckenlängen von ca. 450-550 Kilometer sind damit realisierbar. Doch die beiden Modelle Ampera (von Opel) und Volt (von Chevrolet) wurden jüngst, zumindest vom deutschen Markt, genommen.

Möglicherweise ein fataler Irrtum. Tonnenschwere SUV -Modelle mit einem Alibi- Hybridantrieb auszustatten, der vielleicht eine Gesamtstrecke von 3-8 Kilometer leistet, ist jedenfalls eine Sackgasse. Wie auch immer: die heurige IAA wird sicher auf viele Fragen auch viele Antworten geben können. Dass nicht alles offen auf den Tisch kommt, ist verständlich: wer auch immer die in ihrer Gesamtheit beste und kostengünstigste Lösung bietet, wird das Rennen machen. Und da ist sich jeder Hersteller selbst der Nächste.

Text: Frank Nüssel/CineMot

Bilder: Hersteller

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