Test-Tour: Dacia Dokker Express

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Wer einen Handwerkerbetrieb hat, Hausmeister- und/oder Servicearbeiten erledigt, der muss mobil sein, ein bedarfsgerechtes Fahrzeug haben und zudem scharf kalkulieren. Denn Handwerk hat längst nicht mehr nur noch goldenen Boden. Ein Begleiter, der diese Voraussetzungen erfüllt, ist unser Testfahrzeug: Der Dacia Dokker Express im Check.

Dass der Hochdachkombi der rumänischen Renault-Tochter auf dem Vorgängermodell des Renault Kangoo basiert, sieht man ihm eigentlich schon aus der Ferne an. Die äußere Form und der damit bewusst initiierte Anspruch des Dokker erinnern so ein wenig an die Werbung einer nicht ganz unbekannten Schokoladenmarke: (nicht ganz) quadratisch, praktisch, gut.

Zugegeben, wenn Unsereiner ein Auto genauer unter die Lupe nimmt, seine Fahreigenschaften, das Preis-/Leistungs-Verhältnis, Ausstattung, Sicherheit-Features, Komfort und die üblichen Dinge unter die Lupe nimmt, die der Leser erwartet, dann hat er in den seltensten Fällen unmittelbar hinter der Trennwand des Führerhauses eine dunkle, leere Höhle hinter sich. Aber in diesem Falle kommt außer dem Nichts eben nichts mehr.

Aber, und das ist ja auch der Sinn dieses Fahrzeugs: dabei soll es in der Regel nicht bleiben: Denn ein Hochdachkombi, der jede Menge Platz bietet für alle erdenklichen Montage- und Wartungsarbeiten, der muss nun mal einen großen „Bauch“ haben und einiges „schlucken“ können. Proppenvoll soll er am besten sein mit handwerklichem Zubehör und Arbeitsgeräten. Acht Verzurr-Ösen im Laderaumboden dienen bei der Handwerker-Ausführung des Dacia Dokker dabei der Befestigung des zu transportierenden Materials.

Ein Automobil dieser Sorte umgibt man in der Regel mit Attributen wie günstig, preisbewusst, bodenständig, ein mobiler Arbeiter, auf den man sich verlassen kann. Einer, der da ist, wenn man ihn braucht, der nicht „krank feiert“, ein ehrlicher Geselle eben. Und kein Schicki-Micki-Mobil. Komfort? Ja, wenn es denn sein kann und darf. Aber in Maßen bitte! Pragmatischer Alltagsnutzen? Jede Menge bitte, aber für einen angemessenen Gegenwert. In diese Kategorie gehören beispielsweise die Schiebetür hinten rechts mit einem Ausstellfenster, die beiden weit öffnenden unterschiedlich großen Hecktüren und jede Menge Stauraum oberhalb des Armaturenbrettes.

In der Version dci 75 wird der frontgetriebene, zweisitzige Dokker von einem 1,5 Liter großen und 75 PS starken Dieselmotor angetrieben. Bei einem maximalen Drehmoment von 180 Newtonmetern bei 1.750 Umdrehungen/min kommt das Triebwerk aus der Abteilung hart aber herzlich, ist aber durchaus auf die Zweckmäßigkeit des Anspruchs zugeschnitten. Der Wert von 150 km/h Höchstgeschwindigkeit, den der Hersteller angibt, ist eher theoretischer Natur und in diesem Fall auch von marginaler Bedeutung. Dennoch packt der Diesel auch schon mal ordentlich zu, wenn man auf der Landstraße zu einem Überholvorgang ansetzen will. Und im Display ermuntert eine Schaltanzeige den Fahrer sogar zur Arbeit am Knüppel des manuellen Fünfgang-Getriebes.

Höhenverstellbare Dreipunkt-Sicherheitsgurte, Frontairbag für den Fahrer, ein ABS sowie ein ESP (elektronisches Stabilitätsprogramm) mit Antriebsschlupfregelung sind serienmäßig. Ebenso elektrisch bedienbare Außenspiegel und Seitenfenster. Bestandteil unseres Testfahrzeuges war ein (optionales) Multimedia-System (Navi, Radio, 7-Zoll-Touchscreen, Bluetooth-Fernsprecheinrichtung, Lenkrad-Bedienung), das für runde 430 Euro unbedingt empfehlenswert ist.

Technische Daten:

Ausführung: Kasten, Hochdach-Kombi
Anzahl der Sitze: 2
Antriebsart: Vorderrad
Motor: 4 Zylinder
Diesel
Hubraum: 1.461 ccm
Leistung: 75 PS
Maximales Drehmoment: 180 Nm bei 1.750 U/min
Getriebeart: manuelles Fünfgang-Getriebe
Höchstgeschwindigkeit: 150 km/h
Beschleunigung von Null auf 100 km/h: 15,9 Sekunden
Verbrauch: 4,5 Liter Diesel/100 Km (Herstellerangabe)Länge/Breite/Höhe: 4,36/1,75/1,85 Meter
Nutzlast: 695 Kilogramm
Preis: ab 11.769,10 Euro (Ausstattung Ambiance)

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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