VW überarbeitet den Caddy

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Am Spagat zwischen Lust und Laster ist schon manch einer gescheitert. Autos, die tatsächlich die den Ansprüche von privaten Kunden einerseits und gewerblichen Nutzern andererseits gleichermaßen genügen, sind rar. VW Nutzfahrzeuge hat diese Übung schon mehrfach gemeistert. Und will sie auch mit der Neuauflage des Caddy bestehen, der Ende Juni in Deutschland an den Start geht. Als Stadtlieferwagen, Kurierfahrzeug oder Großraumlimousine mit sieben Sitzen für die Familie soll er weiterhin ein Bestseller bleiben.

18.242 Euro kostet die günstigste Version des zwar nicht völlig neuen, aber sehr gründlich überarbeiteten Caddy. Motorisiert ist der Kastenwagen dann mit der 62 kW/84 PS starken TSI-Maschine. Etwas mehr wird der Basisdiesel mit 55 kW/75 PS kosten, der mit einem Verbrauch von weniger als vier Liter Treibstoff auf 100 Kilometer einen Maßstab in seiner Klasse setzt. Der Vierzylinder hat wie alle seine kräftigeren Brüder zwei Liter Hubraum. Insgesamt werden vier Selbstzünder, drei Benziner und ein gasbetriebener TGI-Motor angeboten, das Leistungsspektrum reicht bis 110 kW/150 PS, die über den Allradantrieb auf die Straße gebracht werden. Zur Wahl stehen manuelle Fünf- oder Sechsganggetriebe sowie die Doppelkupplungsgetriebe DSG mit sechs oder sieben Gängen. Alle Versionen sind mit einer Start-Stopp-Automatik ausgerüstet.

Optisch folgt der überarbeitete Caddy weiterhin den klaren Linien der Kollegen aus der Personenwagenabteilung. Die Front ist sachlich und funktional gestaltet, das Heck mit großen Flächen an das Design des größeren T5 angelehnt. Auch der Innenraum hat an Stil gewonnen. Das Armaturenbrett wirkt aufgeräumt, der Instrumententräger übersichtlich und hochwertig. Ohnehin siedeln die verarbeiteten Materialien auf hohem Niveau, wobei vom tristen Charme eines Nutzfahrzeugs schon beim Vorgänger relativ wenig zu bemerken war. In dem von VW als „Vierte Generation“ – obwohl der Caddy auf der alten Plattform steht – vermarkteten Nutzfahrzeug werten feinere Verkleidungen, schicke Intarsien und angenehme Bezüge den Arbeitsplatz des Fahrers auf.

Die Passagiere genießen ebenfalls guten Komfort, die Platzverhältnisse sind fürstlich, allein in der dritten Reihe, wo beim Kombi grundsätzlich die Plätze sechs und sieben zu finden sind, geht es nicht ganz so großzügig zu. In den Kastenwagenversionen kommen unterdessen bis zu 3.200 Liter Ladung unter und die dürfen maximal 832 Kilogramm wiegen. Wenn die Ausführung mit der klappbaren Lehne des Beifahrersitzes gewählt wird, liegt die Laderaumlänge in allen Versionen bei 2,60 Meter. Der Caddy empfiehlt sich damit als Dienstwagen etwa für das Team der deutschen Skispringer.

Nahezu alle aus den Personenwagen bekannten Assistenzsysteme stehen für den kleinen Nützling zur Wahl. Etwa die Multikollisions- und City-Notbremse, die adaptive Temporegelung, der Einparkassistent, die Müdigkeitserkennung und die Berganfahrhilfe. Kurvenlicht, eine beheizte Frontscheibe und der Fernlichtassistent sind außerdem auf Wunsch mit an Bord. Das Infotainmentsystem ist mit einer Mirrorlink-Funktion ausgestattet.

Gebaut wird der Caddy wie bereits sein 1,5 Millionen Mal verkaufter Vorgänger im polnischen Poznan. Ganz in der Nähe dieses Werkes entsteht zurzeit außerdem eine weitere Fertigungsstätte von VW Nutzfahrzeuge. Dort soll 2016 die Produktion des neuen Transporters Crafter beginnen, da die Kooperation mit Daimler, aus der jetzt das aktuelle Modell des Nutzfahrzeugs entsteht, in diesem Jahr ausläuft.

Text: Spot Press Services/Michael Kirchberger
Fotos: VW/SP-X

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