Baja Aragon: Mit-Favoriten schwächeln.

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Wie von den Gegnern der sechsteiligen MINI-Armada des deutschen X-raid-Teams befürchtet, bildete ein geschlossenes Quartett dieser Dieselfahrzeuge eine Prozession zum Siegerpodest: Dakar 2014-Sieger Nani Roma brachte den Sieg souverän unter Dach und Fach, Orly Terranova aus Argentinien gab zum Schluss noch mal alles, konnte den Rückstand auf Roma aber lediglich auf knapp zwei Minuten reduzieren. Wer den Russen Wladimir Vasilyev ebenfalls auf dem Treppchen erwartete, staunte: Der junge Pole Martin Kaczmarski fing den derzeit im CC-Worldcup Führenden noch ab und drängte sich easy und locker aufs Treppchen. Vasilyev begnügte sich – auch taktisch – mit dem vierten Rang, was ihm genügend Punkte bescherte, um seinen Vorsprung gegenüber seinem Gegner Nr. 1, Yazeed Al Rahji auf dem V8-Toyota-Hilux-Pickup weiter auszubauen. Erik van Loon, durchaus ein Mann für das Podest, auf dem 5. Mini, warf sein Dienstfahrzeug weg, überschlug sich und musste aufgeben. Der Kasache Rakhimayev im 6. Mini ärgerte sich mit technischen Gremlins so lange herum, bis er das Fahrzeug vorzeitig im Servicepark abgab.

Die Konkurrenz schwächelte: Al Rahji knallte seinen Toyota-Pickup in die steinerne Botanik, das Fahrgerät war anschließend krumm und nicht mehr zu reanimieren. Sogar Nasser Al Attyah aus Quatar tauchte auf, weniger, um Punkte zu sammeln, mehr aber, um sein künftiges Arbeitsgerät, einen Ford Ranger HRX, mal auszuführen und das Potential für die nächste Dakar auszuloten. Das gelang nur bedingt, denn technische Ungereimtheiten warfen ihn auf Platz 8 zurück. Immerhin kam er unter den Top Ten an. Varela/Gugelmin auf Platz 5 waren noch die erfolgreichsten der Gegner, dann folgten der schnelle Brasilianer Spinelli auf einem Mitsubishi ASX, Miro Zapletal auf dem schön breiten Hummer H3- Evo. Platz 9 für Adam Malysz, dem ehemaligen Skisprung-Überflieger (Toyota Hilux Team Overdrive) und Marek Dabrowski, also zwei polnische Teams auf gleichen Autos direkt hintereinander. Beide hatten im Übrigen schon bei der letzten Dakar unter den besten 15 gelegen und testeten in Spanien bereits neue Technik und Setups für die Südamerika-Tour 2015. Alvarez/Graue aus Argentinien, die eigentlich auf ihrem Ford HRX Ranger ebenfalls zu den Mitfavoriten zu zählen waren, belegten einen nicht gerade berauschenden 10. Rang.

Bilanz: Die meisten der Mini- Konkurrenten nutzten die harte Baja Aragon, um technische Weiterentwicklungen für 2015 unter Rennstress zu testen. Nicht alle waren in gleichem Maße glücklich darüber.

Text :Frank Nüssel/ CineMotBilder: Teams

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