Test-Tour: Toyota Land Cruiser 2014

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Sechs Jahrzehnte Modell-Existenz sind eine Ansage, die sich bis zum heutigen Tag in ein Klassiker-Produkt gewandelt hat, das sich zum Einen der Moderne, zum Anderen der Tradition verpflichtet sieht. An Gewicht und Ausstattung hat der aktuelle Land Cruiser ordentlich zugelegt. Wir fuhren die Modelllinie Executive, die alles aufweist, was gut, sicher und auch teuer ist: vom großen Navi- Multifunktionsbildschirm bis zum hellen Leder der Sitze. Der 3-Liter Diesel-Vierzylinder weist einen Vierventilkopf auf, der natürlich dem Zeitgeist folgt, aber, gegenüber dem Zweiventiler, weniger Durchzugskraft bei niedrigen Drehzahlen abgibt. Das neue Triebwerk braucht mehr Drehzahl und wem die 5-Gangautomatik nicht flott genug die Fahrstufen durchdekliniert, der geht in den manuellen Schaltmodus, der spürbar spontaner arbeitet.

Das nach allen Regeln der Kunst überarbeitete Fahrwerk lässt nie Wünsche nach mehr aufkommen, es ist schluckfreundlich, dämpft und federt ungemein harmonisch. Da auch das Innenambiente von nobler Art ist, die Sitze guten und festen Halt gewähren, bietet sich der Land Cruiser in der Ausstattung unseres Probanden als bevorzugter Langstrecken- und Urlaubsreisen- Partner an. Platz für Leute, Last und Ladung ist allemal satt vorhanden. Es ist die Summe vieler kleiner, aber auch größerer Verbesserungen und Neuentwicklungen, die überzeugt. Neu sind beispielsweise das Pre-Crash-Safety-System, das bei Kollisionen Schäden und Verletzungen verringert, ferner eine Bergab- und Berganfahrhilfe, ein spezielles Gelände- ABS, Reifenluftdruckkontrolle, Anhänger- Stabilisierung TSC und ein Rückraum- Überwachungssystem, das auf dem großen Navi- Bildschirm exaktes Rückwärtsrangieren erlaubt. Als besonders userfreundlich empfanden wir das Warnlicht in den Außenspiegeln, das beidseits den toten Winkel signalisiert. Dass das noble Gestühl zudem elektromotorisch verstellbar ist, kam dem Komfort zugute.

Gut, alles zusammen macht richtig Sinn, hebt allerdings auch das Gesamtgewicht nicht unerheblich an. Fast 2,2 Tonnen Lebendgewicht brachte unser Testexemplar auf die Waage. Natürlich ist der Land Cruiser ein Geländewagen geblieben, mit inzwischen 5 Fahrmodi, je nachdem, ob Sand, Schnee, Matsch, Felsen oder andere natürliche Widrigkeiten zu bezwingen sind.Dank Elektronik werden die Achsantriebskräfte von 50: 50 bis zu 30:70 vorne/hinten automatisch geregelt. Aber: Soviel Elektronik kann auch mal Fehler begehen, die der Fahrer nicht zu beheben imstande ist. Wir wünschten uns insgesamt etwas weniger Elektronik, dafür wieder mehr rein mechanische Vorgänge und Betätigungen. Der neue Land Cruiser ist noch mehr geglättet als sein beliebter Vorgänger, auch runder ist er geworden, was die Übersichtlichkeit über Länge und Breite doch etwas einschränkt. Was sich die Designer aber gedacht haben, als sie die großflächige vordere Leuchteneinheit als Riesenwarze stylten und auf's Blech setzten, hat sich uns nicht erschlossen, sie stört rein optisch. Zum sicheren Langstrecken- Komfort trugen übrigens auch die A/T-Reifen von Michelin bei, die leise ablaufen und stets, auch bei Nässe, für besten Grip verantwortlich waren. Ab 43.400.- Euro ist der neue Toyota LC zu haben, Sonderausstattungen treiben den Preis natürlich in die Höhe, die auch bei 50 Riesen noch nicht ganz erreicht ist. Unser Testverbrauch lag bei 9,71 Litern Leichtöls, für ein Fahrzeug, das fast alles kann, prima macht und für das nichts unmöglich scheint, ein durchaus sozialverträglicher Wert.

Text und Bilder: Frank Nüssel/CineMot

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