Der Peugeot 2008 ist ein modernes Crossover-SUV mit hoher Familien-Tauglichkeit, hohem Alltagsnutzen und bewährter Serientechnik. Nun steigt Peugeot nach langen Jahren der Wüstenabstinenz wieder in die Cross-Country- Szene ein und schnitzt aus dem Serien-2008 eine Rennmaschine, wie sie kompromissloser kaum ausfallen kann: den Peugeot 2008 DKR.
Unsere Freunde und Kollegen des spanischen Fachmagazins 4×4.pasion.com haben sich genauer mit dem Dakar-Projekt befasst und ihre Kenntnisse für www.kues.de zur Verfügung gestellt.
Nachdem als Erstes das Fahrer-Trio mit Stéphane Peterhansel, Carlos Sainz und Cyril Deprès, die allesamt bereits als Dakar-Sieger in die Annalen eingegangen sind, verpflichtet wurde, entschied Bruno Famin, Sportdirektor bei Peugeot, dass diese 3 Dakar-Heroen zusammen mit dem neuen Technik-Chef Jean-Christoph Pallier das DKR-Projekt sofort in die Puschen bringen und loslegen. Klar ist auch, dass da nur Vollprofis am Werk sind. Der aus dem eigenen Hause stammende 3-Liter-V6-Diesel, der auch in Limousinen Dienst leistet, bekommt eine enorme Leistungskur verschrieben und der Bi-Turbo leistet inzwischen (für den Renneinsatz) 340 PS bei einem Drehmoment von 800 Newtonmetern. Peugeot nimmt damit deutlich den Fehdehandschuh der bisherigen Mini All4 Racing auf, die exklusiv vom deutschen X-raid-Team eingesetzt werden. Auch die Abmessungen und konstruktiven Eigenheiten des 2008 DKR lassen aufhorchen: Länge/Breite/Höhe: 4099/2033/ 1912 Millimeter. Der Tank für den Dieselsprit fasst 400 Liter. Da der Motor mittig zwischen den Achsen eingebaut wird, ergibt sich eine Gewichtsverteilung von nahezu 50:50. Der 2008 DKR wird wohl folglich als Prototyp eingestuft. Dieses Prinzip ist aber nicht unter allen Fahrzuständen einfach zu pilotieren, wie die Erfahrungen bei anderen Fahrzeugen zeigen. Dennoch hält man bei Peugeot daran fest, um gleichermaßen für Speed-Strecken wie auch für lange Dünenpassagen über identisches Fahrverhalten zu verfügen. Enorm lange Feder-/Dämpferwege (über 400 mm mit bewährter Doppeldämpfung!) sollen die gefährlichen Bodenwellen entschärfen. Das Technik-Team hat sich da bei der Konkurrenz schlau gemacht und natürlich eigene Erfahrungen zuhauf eingebracht.
Was auffällt: Nahezu null Karosserieüberhänge vorne und hinten, was der Manövrierbarkeit sehr zustatten kommt. Auch die Räder-Reifenkombination sorgt für Aufsehen: Michelin liefert traditionell die Riesen-Gummis der Dimension 37x 12,5×17-Zoll, die auf Leichtmetallfelgen der Größe 17x 8,5 Zoll aufgezogen sind. Erste Testfahrten sind im Gange, schließlich startet die Fähre nach Argentinien zum Start der nächsten Dakar 2015 bereits gegen Ende November 2014. Da gibt es noch viel bis dahin zu tun …
Text: Frank Nüssel/Cinemot
Bilder: 4×4.pasion.com