Die Zulassungsstatistik des KBA (Kraftfahrt-Bundesamt) weist für das Zulassungsjahr 2013 eine Reihe Überraschungen, vor allem im SUV- und Geländewagenmarkt, aus. Während die SUV (Sportliche Mehrzweckfahrzeuge) mit einem Plus von 7 % aufwarten, ist der Geländewagenmarkt um den nahezu identischen Wert von 7,1 % talwärts gegangen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass das KBA vor etwa einem Jahr eine neue Spezifikation für beide Segmente geschaffen hat, die allerdings nicht bei allen Modellen zwingend logisch ist, wir richten uns aber danach.
Bei den SUV haben alle 3 Modelle, die auf dem Treppchen stehen, eingebüßt: Der führende Nissan Qashqai (26.710) um 7,8 %, der an zweiter Stelle liegende BMW X1 (23.649) gar um 12,4%, während der Škoda Yeti (22.045) mit einem knappen Minus von nur 0,9 nahezu gleich blieb auf dem 3. Platz. Bereits auf Rang 4 folgt eine Neuerscheinung: Der Opel Mokka (19.610) als bodenständige und erdverbundene Fraktion aus der Opel-Adam-Familie, der mit 665,4% Zuwachs der absolute Zulassungs-Kracher ist.
Auf Platz 5 schon ein Importeur aus Korea: Der Hyundai iX 35 mit einem dezenten Plus von 0,8%. Auch der Outlander von Mitsubishi tut sich und dem Importeur Gutes: Mit 13,4 % Zuwachs glänzt er auf Rang 18. Regelrecht dramatische Verluste schreibt der Dacia Duster aus der Renault-Ehe, der gleich um 33,4% abgestürzt ist, aber immerhin noch Rang 9 belegen kann.
Der Chevrolet Captiva mit einem Minus von 29,7% hat als Modell keine Schuld am Absturz, der eher dem totalen Rückzug der Marke aus Europa bis Ende 2014 zuzuschreiben ist. Noch schlimmer hat es sein Schwestermodell, den Opel Antara, getroffen, der mit einem Minus von 58,9% schon desaströs tief gefallen ist. Auf Augenhöhe dazu befinden sich durchweg die französischen SUV-Hersteller wie Renault (Koleos) und Peugeot (3008) im Keller des negativen Rankings mit jeweils mehr als 50% Rückgang.
Die vom KBA neu definierte Sparte Geländewagen hingegen erbringt insgesamt ein Minus von 7,1%. Der VW Tiguan führt das Feld souverän mit einem Plus von 4% an und verteidigt seine Spitzenstellung nun schon seit etwa 3 Jahren. Diesmal mit etwa doppelt so vielen Zulassungen wie sein Verfolger, der Audi Q3, der aber schon 1,4% einbüßte. Der BMW X3, lange Zeit ehedem Platzhirsch im Segment, liegt auf Position 4 und musste mit 19% Minus ordentlich Federn lassen, was im gleichen Umfang auch mit der Mercedes ML-Klasse passierte. Dagegen ordentlich zugelegt hat, wohl auch der Übernahme durch den FIAT-Konzern zuzuschreiben, der JEEP Grand Cherokee, der auf ein markantes Plus von 25,4 % kommt. Range Rover ist aus dem Bereich der Importeure mit einem Plus von 110,4 % hervor gegangen und seine Geschwister Range Rover Sport und Freelander liegen ebenfalls im erfreulichen positiven Bereich.
Die Klassiker unter den echten Geländewagen, ehedem für die ganze Zunft richtungsweisend, werden von Jahr zu Jahr mehr nach hinten durchgereicht: Mitsubishi Pajero mit -20,2%, Toyota Land Cruiser -36,1%, Nissan Pathfinder -37,6%. Dabei kommt aber ab März 2014 der innerlich und äußerlich markant überarbeitete Land Cruiser auf den deutschen Markt (ein Fahr-Test folgt im April 2014 an dieser Stelle). So gibt es bei jeder Jahresstatistik Verlierer und Gewinner, was wohl auch für 2014 gelten wird. Wir berichten zu gegebener Zeit.
Text: Frank Nüssel/CineMot (Quelle: KBA)
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