Rückblick: Der Peugeot 402, der erstmals auf dem Pariser Automobilsalon 1935 vorgestellt wurde, begeisterte das Publikum durch exzellentes Design und raffinierte Ingenieurstechnik. Sein stromlinienförmiges Erscheinungsbild galt in den 1930er-Jahren als besonders fortschrittlich. Zwei stilistische Besonderheiten des Modells waren die Anordnung der Scheinwerfer hinter dem Kühlergrill – zur Vereinfachung der Frontgestaltung – sowie die aus aerodynamischen Gründen vollverkleideten Hinterräder.
Wegen der avantgardistischen Gestaltung erhielt der Peugeot 402 den Beinamen „Fuseau Sochaux“, ein Wortspiel: Die „Spindelform aus Sochaux“ spielte auf das Peugeot-Werk an, in dem das Fahrzeug gebaut wurde. Technisch glänzte der Peugeot 402 mit Neuerungen wie einer Ganzstahlkarosserie, Federung mit Öldruckstoßdämpfern, einer elektrischen 12-Volt-Anlage, Sicherheitszapfenschlössern, versenkbaren Türgriffen und optional einem elektromagnetisch geschalteten Dreigang-Cotal-Vorwählgetriebe.
Darüber hinaus zeichnete sich der Peugeot 402 durch einen niedrigen Karosserieschwerpunkt und das neuartige Bloctube-Chassis zugunsten einer hohen Steifigkeit aus. Anfangs hatten alle Modelle einen 1.991-ccm-Vierzylindermotor mit hängenden Ventilen, der 40 kW (55 PS) leistete und eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h ermöglichte. Ab 1938 (Modell B) entwickelte der auf 2.142 ccm vergrößerte Motor 46 kW (63 PS).
Auf der Klassikwelt Bodensee präsentierte sich der Peugeot 402 als viertürige Limousine mit elektrischer Belüftung, dem serienmäßigen Faltschiebedach und einer geteilten Frontscheibe mit getrennt nach vorn ausstellbaren Hälften. Letztere zeigte auch das viersitzige Worblaufen-Cabrio mit je zwei Seitenscheiben und voll versenkbarem Dachgestell – eine Variante, die von dem Schweizer Carrosserie-Hersteller zusätzlich auch als zweiplätzige Version mit kürzerem Faltdach und nur je einer Seitenscheibe angeboten wurde.
Unter den insgesamt 16 Karosserievarianten des Peugeot 402 – darunter auch die Cabriolimousine „Découvrable“, Roadster, Kombi und „Camionette“ als Kasten- oder Pritschenwagen – ist das Klappdach-Cabrio „Eclipse“ die seltenste: Nur 473 Stück wurden von dem weltweit ersten in Serie gefertigten Cabrio-Coupé mit einem elektrisch vollständig im Kofferraum versenkbaren Blechdach von 1935 bis 1942 produziert – ausschließlich auf feste Bestellung und mit erheblicher Anzahlung! Der damalige Preis von 34.000 FFR würde inflationsbereinigt heute etwa 150.000 Euro entsprechen.
Fotos: Karl Seiler