Nach umfassender Modellpflege stellt sich unweigerlich die Frage: Wie fährt sich der erste „reine Stromer“ eines Herstellers, der mit Hybridantrieb ebenso viel Erfahrung hat wie mit Wasserstoff als Kraftquelle (Stichwort: Mirai)?
Ganz in Schwarz macht er einen fast schon wuchtigen und in jedem Fall komfortablen, sportlich-dynamischen Eindruck. Die SUV-Form ohne Coupé-Anmutung erlaubt ein zufriedenstellendes Kofferraumvolumen von 452 Litern. Im Interieur wechseln sich bei sauberer, exakter Verarbeitung Hartplastik, Stoff und Klavierlack ab. Alles wirkt durchdacht und gediegen – inklusive der Ablagen und Verstauelemente. Ein klassisches Handschuhfach fehlt zwar, wird angesichts der praktischen Alternativen jedoch kaum vermisst.
204 PS Leistung für ein knapp zwei Tonnen schweres und 4,70 Meter langes Fahrzeug sind akzeptabel, wenn auch nicht überragend. Auf Land-, Kreis- und Nebenstraßen reichen die 160 km/h Höchstgeschwindigkeit indes völlig aus. Das gilt auch für die Autobahn, wo man dank der gut abgestimmten Federung angenehm und energieeffizient unterwegs ist. Mit dem 71,4-kWh-Akku und einem durchschnittlichen Realverbrauch von knapp 20 kWh (unsere Erfahrung) ist je nach Reiseroute allerdings ein Zwischenladen erforderlich. Dabei unterstützt das Fahrzeug den Fahrer durch die Anzeige von Reichweite und prozentualem Ladezustand im Display.
Ohne Batterievorkonditionierung pendelte sich die Ladeleistung beim Nachladen bei etwa 80 kW ein. Ab einem Akkustand von 80 Prozent braucht man allerdings reichlich Geduld, wenn man ohne weiteren Ladestopp auf Strecke gehen möchte – die Ladeleistung fällt dann dauerhaft auf unter 25 kW.
Fazit:
Toyota hat mit dem bZ4X ein durchaus komfortables, angenehmes und durchdachtes Erstlingswerk als batterieelektrisches Fahrzeug auf den Markt gebracht. Als „Touring“ wurde zudem eine zweite Karosserievariante angekündigt – quasi ein Kombi mit deutlich größerem Laderaum.
Doch zurück zum bereits bekannten Modell: Es ist mit einem Einstiegspreis von 47.950 Euro (zzgl. 3.900 Euro für das Comfort-Paket) preislich selbstbewusst positioniert. Aber: Unter den rund 30 Modellen mit vergleichbarem Antrieb, die Toyota und Lexus in den kommenden Jahren auf den Markt bringen wollen, dürften sich auch kleinere und preisgünstigere Fahrzeuge finden.
Fotos: Toyota