Dakar 2026: Peterhansel-Comeback mit Land Rover Defender zurück

„Monsieur Dakar“ meldet sich eindrucksvoll zurück: Es war ruhig geworden um Stéphane Peterhansel – den 14-fachen Dakarsieger und erfolgreichsten Teilnehmer in der Geschichte des legendären Wüstenrennens. Wie zu hören war, gönnte sich der französische Ausnahmepilot zuletzt eine wohlverdiente Auszeit, um Körper und Geist zu regenerieren. Vielleicht hatte auch die Tatsache, dass andere Fahrer in den vergangenen Jahren die Siegerkränze holten, zur vorübergehenden Pause beigetragen. Denn nicht selten bringt eine solche Phase des Umbruchs auch einen gewissen Motivationsverlust mit sich.

Doch nun ist klar: Die Ruhe hat Peterhansel gutgetan. Für die Dakar-Saison 2026 hat ihn Land Rover unter Vertrag genommen – mit dem Ziel, ihn und das Fahrzeug gleichermaßen fit zu machen für die Herausforderungen der Wüste.

Teamkollege Baciuska – das litauische Wüstentalent

Neben Peterhansel soll auch Rokas Baciuska (25) für Land Rover an den Start gehen. Der Litauer gilt als „erfahrener Rookie“, denn obwohl er erst 2022 sein Dakar-Debüt gab, krönte er sich bereits mit dem Weltmeistertitel in der T4-Kategorie. Damit bringt er wertvolle Rennerfahrung und jugendliche Dynamik ins Team – eine spannende Kombination mit dem Routinier Peterhansel.

Noch nicht entschieden ist, wer als Copilot mit an den Start gehen wird. Die Gespräche laufen, ein Ergebnis wird nachgereicht. Ob Peterhansel auf seinen langjährigen und erfolgreichen Beifahrer Edouard Boulanger zurückgreifen kann, ist aktuell offen – nach einem Unfall befindet sich dieser noch in der Rehabilitation und ist zudem inzwischen für ein anderes Team tätig.

Der neue Rallye-Defender: D7X-R mit V8-Power

Als Einsatzfahrzeug kommt der intern „D7X-R“ genannte Land Rover Defender zum Einsatz. Er basiert auf der Serienversion, wurde jedoch im Rahmen der FIA-Regularien umfangreich modifiziert. Unter der Haube arbeitet ein kräftiger 4,4-Liter-V8-Benziner mit Twin-Turbo-Aufladung – reichlich Leistung also für die harte Offroad-Praxis.

Besonders in der T4-Kategorie gelten strenge Auflagen: Trotz der zugelassenen technischen Veränderungen muss das Fahrzeug in seiner Grundstruktur seriennah bleiben. Hier kann Land Rover auf die bewährten Offroad-Qualitäten des Defender bauen: Eine leichte Aluminium-Karosserie, ein robustes Fahrwerk und eine zuverlässige Antriebseinheit bilden das technische Rückgrat des Projekts.

Testfahrten in Marokko – unter realen Wüstenbedingungen

Die Testphase des neuen Fahrzeugs begann bereits im Januar 2025 in der marokkanischen Sahara und wurde im April intensiv fortgeführt. Die Wahl der Location ist kein Zufall: Temperaturen, Sanddünen, Schotterpisten und felsige Abschnitte ähneln den Bedingungen auf der Arabischen Halbinsel nahezu ideal. Erste Rückmeldungen von Technikern, Ingenieuren und Piloten fielen durchweg positiv aus – die Entwicklung wird in den kommenden Monaten weiter vorangetrieben.

Sowohl Peterhansel als auch Baciuska sind eng in die Abstimmung eingebunden. Ihre Erfahrung fließt direkt in die technische Weiterentwicklung ein – ein entscheidender Vorteil im Kampf um die Spitze.

Noch im Tarnkleid – bald im Renntrimm

Aktuell rollt der Rallye-Defender noch im sogenannten „Camouflage-Look“ über die Teststrecken. Das Tarnkleid schützt vor neugierigen Blicken, bevor das Fahrzeug im finalen Renntrimm mit Sponsorendekoren vorgestellt wird.

Land Rover sendet mit diesem Projekt ein klares Signal: Mit geballter Erfahrung, vielversprechendem Talent und einem stark modifizierten Defender soll bei der Dakar 2026 der Angriff auf die Spitze erfolgen.

Fotos: Jaguar Land Rover

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