Zur Bremen Classic Motorshow wurden heuer in der großen Sonderschau „Von Turbo bis Tradition – Japans Sportwagen-Ikonen“ ein Dutzend Klassiker aus fünf Jahrzehnten präsentiert. Darunter Raritäten wie Autozam AZ-1 und Eunos Cosmo (Mazda-Konzern) sowie die beiden Honda-Modelle S800 und Honda NSX.
Die beiden Exponate aus dem Mazda-Konzern gab es seinerzeit nur am Heimatmarkt gab. Der bisweilen als „drollig“ empfundene Flügeltürer Autozam AZ-1 ist ein Vertreter der Kei-Cars (sprich Käikah) – ein Micromobil, das 1,48 mal 3,40 Meter Grundfläche und bis zu 47 kW/64 PS Leistung aus maximal 660 ccm Hubraum haben darf. Diese Vorgaben nutzte der Zweisitzer (nur als Rechtslenker gebaut und ab 1993 auch als Suzuki Cara angeboten) mit einem Vierventil-Turbo-Dreizylinder-Mittelmotor in nur 4.623 produzierten Exemplaren maximal aus.
Eunos (sprich Junos) war ab 1989 die zweite Marke nahezu „only for Japan“ im Mazda-Konzern, und eine kurzlebige. Der Ur-Eunos war jener Roadster, außerhalb von Japan Erfolge feierte. In den USA hieß er Mazda Miata, in Europa als MX-5. Oberhalb davon platzierte Mazda den Cosmo, den es von 1990 bis 1995 gab, als einzigen Serienwagen weltweit mit Dreischeiben-Wankelmotor. Der leistete, unter freiwilliger japanischer Selbstbeschränkung, 132 kW/180 PS und war 180 km/h schnell.
Rund 3.500 aller 8.875 Eunos Cosmos befeuerte aber eine Twinturbo-Version mit 235 kW/320 PS, die 255 km/h erreichte und mit serienmäßiger Vierstufen-Automatik den 4,82 Meter langen 1,8-Tonner in 6,2 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 beschleunigte. Zur erstmals in Großserie eingesetzten Turbo-Registeraufladung kam optional ein Ausstattungspaket, das den ersten Touchscreen (als Bildröhre) und das erste werkseitige GPS-Navigationssystem der Autoindustrie umfasste.
Der Honda S800 kam 1967 als erstes japanisches Automobil auf den deutschen Markt und war als Kombicoupé oder Cabriolet mit längsliegendem 0,8-Liter-Frontmotor ausgestattet. Der Aluminium-Vierzylinder mit 50 kW/68 PS trieb über Kardanwelle und Differential eine Zwischenwelle an, die dann über Ketten in den Schwingen die Kraft auf die Hinterräder brachte. Im Februar 1968 folgte der S800 MK II mit Zweikreis-Bremsanlage, einem Vergaser mit Beschleunigungspumpe, versenkten Innen-Türgriffen und großen Blinkern im Grill. Das 755 kg schwere Coupé beschleunigte mit 49 kW/67 PS in 13,7 Sekunden auf Tempo 100 und erreichte 160 km/h Höchstgeschwindigkeit.
Das jüngste der hier vorgestellten Exmponate wurde zwischen 1990 und 2005 in verschiedenen Varianten angeboten: Der zweisitzige Mittelmotor-Sportwagen Honda NSX war als erstes Serienauto vollständig aus Aluminium gefertigt und hatte eine elektronische Lenkunterstützung sowie Drosselklappen-Steuerung (Drive-by-Wire). Die ausgewogene Aerodynamik wurde möglich mit 3,0- bis 3,2-Lter-V6-Motoren, die 188 kW/256 PS bis 206 kW/280 PS leisten. Weitere respektable Werte waren eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 5,9 bis 5,7 Sekunden und 270 km/h Höchstgeschwindigkeit. Zur Modellhistorie gehört die ab 2002 angebotene Version, bei der feste Xenon-Scheinwerfer die bis dahin verbauten „Klapp-Exemplare“ ersetzten.
Fotos: Karl Seiler