Eine dicke Eisschicht liegt auf dem Auto: Alltag im Winter, aber immer wieder lästig. Man möchte schnell losfahren, muss zu einem wichtigen Termin. So oder so: Zunächst müssen die Autoscheiben vom Eis befreit werden. Die KÜS erklärt, was dabei hilft – und was man aus gutem Grund besser bleiben lässt.
Vorweg: Drei verlockend wirkende Ideen sind in der Praxis keine guten Lösungen.
Erstens: Kratzt man nur ein „kleines Guckloch“ frei, droht ein Bußgeld. Allerdings verbietet sich dieses Verfahren von selbst, denn natürlich sieht man so viel zu wenig, um wirklich sicher unterwegs zu sein.
Zweitens: Lässt man den Motor beim stehenden Auto so lange laufen, bis der Durchblick im wahrsten Sinne des Wortes wieder gegeben ist, droht ebenfalls ein Bußgeld. Die mit dieser Anti-Frost-Maßnahme verbundene Umweltschädigung erklärt die mögliche Sanktionierung.
Drittens: Schäden an der Autoscheibe riskiert, wer den sichtversperrenden Kristallen mit heißem Wasser entgegenwirken will – Risse können die Folge sein. Stattdessen lauwarmes Wasser? Besser nicht. Die Scheibe wird zunächst frei, aber der vermeintliche Nutzen ist nur von sehr kurzer Dauer – und eine noch hartnäckigere Eisschicht hat sich ruckzuck festgesetzt.
Also doch Eiskratzen? Wenn man sich dafür entscheidet, sollte man einen geeigneten Eiskratzer wählen. Ideal sind solche aus Plastik, die je eine gezackte und eine glatte Seite haben. Sie arbeiten weit schonender als ihre Pendants aus Metall. Die können ebenfalls zu Rissen in den Scheiben führen. Schließlich kann man dem unwillkommenen kalten Scheibenüberzug auch mit Enteisungssprays entgegenwirken. Geeignete Produkte gibt es im Handel.
Übrigens: Wer lieber erst mal auf Chemie verzichten will, kann den Effekt von warmem Wasser hier durchaus nutzen. Füllt man es in einen verschließbaren (Zip)-Gefrierbeutel, wirkt es in etwa wie ein warmer Handschuh und entfernt so das lästige Hindernis.
Egal, für welche der geeigneten Anti-Eis-Methoden man sich entscheidet: Etwas mehr Zeit als an warmen Tagen muss man morgens einplanen, bevor man losfährt. Die ist aber gut investiert, denn es drohen beim Fahren keinerlei Sanktionen.
Übrigens: Vorbeugend gegen die lästige Pflicht vorm Losfahren wirken tatsächlich Abdeckplanen, die man über Nacht auf die Windschutzscheibe legt.
Die KÜS wünscht gute und sichere Fahrt – bei allen Außentemperaturen.
Fotos: HUK Coburg (Hagen Lehmann), Kungs/Cota Collective Ltd.