Autos sind entweder Alltagsbegleiter, also „Brot-und-Butter-Mobile“, mal umgangssprachlich gesagt. Oder solche, bei denen der Fahr-Spaß und auch das „Herausstechen aus der Menge“ im Vordergrund steht. Oder?
Der MG4 ist beides. Leuchtend orange lackiert und mit einem verwegen aussehenden zweigeteilten Dachspoiler ausgestattet. Also allemal auffällig. Aber er ist auch ein BEV, also batterieelektrisch angetrieben, und dazu ein vollwertiger Fünfsitzer.
MG – das ist doch die ebenso traditionsbewusste wie ehrwürdige britische Autoschmiede? Längst Geschichte! Mittlerweile gehört MG zum chinesischen Hersteller SAIC.
Und wie fährt sich der auffällige Pragmatiker? Sobald sich der Fahrzeugschlüssel im Inneren befindet, erscheint eine „Ready“-Anzeige und kann man nach Anlegen des Sicherheitsgurts losfahren. Man muss nur am kleinen Rad auf der Mittelkonsole drehen – nach links geht’s rückwärts, nach rechts vorwärts, in der Mitte steht es auf neutral. Es gibt keinen Start-Stopp-Knopf.
Sehr einfach und zweckorientiert, aber ungewohnt: Dieser Eindruck setzt sich fort: Kacheln auf dem Bildschirm werden mit (teilweise mehrfachem) Druck „zum Leben erweckt“, so dass Infotainment, Navi, Radio oder Telefon loslegen. Wischen und drücken muss man zu Klimatisierung und vielen anderen Funktionen – das erweist sich durchweg als ein wenig sperrig. Unmissverständlich aber erscheinen im Sichtfeld über der Lenksäule Reichweite, Ladezustand, Fahrmodus, Assistenzsysteme. Die hohe Gürtellinie sorgt für sicheres Gefühl im Inneren, die Sitze sind bequem, das Fahrwerk meldet Bodenunebenheiten deutlich an die Insassen.
Voll geladen kann man mit 150 kW/204 PS im Idealfall zügig bis zu 400 Kilometern weit fahren. Wir haben ab 40 Prozent Reichweite den nächsten Schnelllader angesteuert. Was mehrfach unterwegs vorkam: Alle Ladepositionen waren besetzt. Immerhin: Wenn alles funktionierte, kam der MG4 am 140-kW-DC-Schnelllader in 40 Minuten von 50 auf 90 Prozent.
Fazit: Preislich ist der MG4 ab 24.990 Euro zu haben und somit ein durchaus attraktives Angebot in seinem Segment.
Fotos: Gundel Jacobi