Der batterieelektrische Mercedes-Benz eActros 300 für den schweren Verteilerverkehr hat drei Batteriepakete mit jeweils 112 kWh Kapazität. Antriebseinheit ist eine elektrische Starrachse mit zwei integrierten Elektromotoren und Zwei-Gang-Getriebe. Die beiden flüssigkeitsgekühlten Motoren generieren eine Dauerleistung von 330 kW sowie eine Spitzenleistung von 400 kW.
Bei vorausschauender Fahrweise kann elektrische Energie durch Rekuperation zurückgewonnen werden kann. Auch die beim Bremsen gewonnene Energie wird in die Batterien des eActros zurückgeführt und steht dann wieder für den Antrieb zur Verfügung. Mit dem eActros 300 als Sattelschlepper wird das Portfolio für dieses Einsatzgebiet erweitert. Das Fahrzeug mit M-Fahrerhaus kann dabei unter Berücksichtigung der maximal zulässigen Gesamtzuglänge alle gängigen europäischen Auflieger ziehen.
Der Niederflur-Lkw eEconic mit 27 Tonnen zulässigen Gesamtgewicht und der E-Achse mit integrierter Antriebseinheit sowie zwei Elektromotoren basiert auf dem eActros für den schweren Verteilerverkehr. Die identischen Batteriepakete bieten jeweils eine nutzbare Kapazität von 97 kWh. Gezeigt wurde auf der NUFAM ein eEconic, der im Mercedes-Benz Werk Wörth mit elektrohydraulischen Rampen und Plangestell sowie einer Elektroseilwinde als werksinternes Transportfahrzeug eingesetzt wird.
Für diesen Sonderaufbau der Firma BICKEL-TEC GmbH wurde das vollelektrische Fahrzeug mit einem längeren Radstand von 5,5 Metern ausgestattet und dient dem Transport von eEconic-Fahrgestellen zwischen der Produktionshalle und der Lackierung.
Die F&B Nutzfahrzeug-Technik GmbH präsentierte einen Unimog-Prototyp auf Basis des Geräteträgers U 430 mit wasserstoffbetriebenem Verbrennungsmotor. Dessen Umrüstung vom Diesel-Antrieb auf Wasserstoff-Verbrennung findet im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Forschungsprojekts „WaVe“ statt und wird von 18 Partnern aus Industrie und Wissenschaft gemeinschaftlich umgesetzt. Konsortialführer ist Mercedes-Benz Special Trucks.
Nach der ersten Testphase des H2-Motors auf dem Prüfstand erfolgte Anfang 2023 der Einbau zusammen mit Tank-, Sicherheits- und Überwachungssystemen in den Unimog sowie erste Tests im Fahrbetrieb. Dafür wird der gasförmige Wasserstoff aus Tanks mit 700 bar Druck entnommen, die hinter dem Fahrerhaus untergebracht sind.
Im zweiten Quartal 2023 wurde der Prototyp mit dem Frontmähgerät MK 25/700 von Dücker ausgestattet, um die Fähigkeiten des Antriebs im Arbeitseinsatz zu testen und verbessern zu können. Im Sommer erhielt das Fahrzeug seine Straßenzulassung und konnte im August erstmals an einer öffentlichen Tankstelle mit gasförmigem Wasserstoff betankt werden. Mittelfristig könnte auch der Betrieb mit flüssigem Wasserstoff möglich sein.
Fotos: Karl Seiler