Äußerlich unterscheidet sich der 4,37 Meter lange, 1,86 Meter breite und 1,48 Meter hohe Astra Electric GS mit markantem schwarzem Vizor-Grill im Vergleich zu seinen Verbrenner-Brüdern lediglich durch seinen fehlenden Auspuff. Im Innenraum erinnert ebenso alles an die herkömmlichen GS-Versionen vom aktuellen Astra und das Platzangebot ist gut. Hinter der Heckklappe des Fünfsitzers können – je nach Sitzkonfiguration – 352 bis maximal 1.268 Liter Gepäck verstaut werden. Einmal Platz genommen auf den bequemen AGR-Sitzen, die einen guten Seitenhalt bieten, und den Startknopf gedrückt, herrscht Stille. Lediglich die digitalen Instrumente mit den zwei zehn Zoll großen Displays und Multimedia Infotainment-Systems zeigen, dass der Fünftürer startklar ist. So sorgen auch die serienmäßigen laminierten Scheiben vor Umgebungslärm und Fahrgeräuschen.
Angetrieben wird der nur 1.679 Kilogramm schwere Rüsselsheimer mit Frontantrieb von einem 115 kW/156 PS starken Elektromotor von Stellantis mit einem Drehmoment-Bestwert von 270 Newtonmeter. Aus dem Stand beschleunigt der Kompaktwagen in 9,2 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 170 km/h (abgeregelt). Gespeist wird der Motor von einer 54 kWh starken Lithium-Ionen-Batterie. Damit können laut Hersteller Reichweiten nach WLTP von bis zu 418 Kilometer realisiert werden, auch dank serienmäßiger Wärmepumpe. Das entspricht einem Normverbrauch von 14,8 kWh pro 100 Kilometer. Das serienmäßige regenerative Bremssystem sorgt zudem noch dafür, dass beim Fahren Energie zurückgewonnen wird. Bei verstärkter Leistungsabfrage oder sobald energieintensive Verbraucher eingeschaltet sind, verringert sich die Reichweite . Dafür wird die Umwelt weder mit Abgasen, Feinstaub oder Lärm belästigt. Auf einer ersten 73 Kilometer langen Ausfahrt rund um Berlin und Potsdam zeigte unser Borcomputer einen Verbrauch von 14,5 kWh an. Dem Fahrer stehen für den Vortrieb des Stromers drei Fahreinstellungen (Eco, Normal und Sport) zur Verfügung. Insgesamt liegt der Fünfsitzer satt auf der Straße auch Dank des tiefen Scherpunkts und bietet einen guten Fahrkomfort. Das Fahrwerk ist komfortabel abgestimmt und die direkte Lenkung gibt genügend Rückmeldung auch bei schnell durchfahrenen Kurven.
Aber irgendwann muss der „Bestseller als Stromer“ schließlich an die Steckdose. und dann? Der Ladevorgang an einer 100 kW-Schnellladestation dauert rund 30 Minuten, dann ist der Akku zu 80 Prozent voll. Bei einer Wallbox (11 kW) vergehen rund fünf Stunden und 45 Minuten. Die Batterie ist im Wagenboden untergebracht, was den Fahrzeug-Schwerpunkt nach unten verlagert und das Fahrverhalten positiv beeinflusst.
In der GS-Version kostet der Stromer 45.060 Euro abzüglich der Umweltprämie und hat unter anderem Voll-LED-Scheinwerfer, Frontkollisionswarner mit automatischer Gefahrenbremsung, Spurhalteassistent, Verkehrsschilderkennung, automatischen Geschwindigkeitsregler, Parkpilot vorne und hinten, Klimaautomatik, Sitzheizung und Lenkradheizung und vieles mehr an Bord. Erstmals ist optional das Intelli-Drive-System 2.0 (1.700 Euro) mit intelligenter Geschwindigkeitsanpassung und teilautomatisiertem Spurwechsel-Assistent erhältlich. Außerdem steht unter anderem in der Optionenliste ein Navigationssystem inklusive Head-Up-Display für 1.600 Euro.
Fotos: Opel