Im Frühling dieses Umbruchjahres debütiert der Opel Rekord und legt damit den Grundstein für zahlreiche Mittelklasse-Modelle des Herstellers. Als „Wagen des kompromisslosen Fortschritts“ wird er seinerzeit im Verkaufsprospekt beworben und erweist sich schließlich als probater Zeitzeuge eben des deutschen Wirtschaftswunders. Rund 4,50 Meter lang, ist er keineswegs kürzer als die Vorgänger (Olympia, P1, P2), soll aber ein Fünftel weniger Kraftstoff benötigen. Last but not least setzt Opel beim neuen Modell auf Variantenvielfalt. Der Grundpreis beträgt 6.830 DM, neben der wahlweise zwei- und viertürigen Limousine mit und ohne Luxusausstattung gibt es ein Coupé, den Kombi (Rekord Caravan) und einen dreitürigen Lieferwagen. Ein Blick in die damalige Serienausstattung ergibt eine Frischluft-Warmwasserheizung, Scheibenwischer, ein Zentralschlüsselsystem, mit Kunstleder bezogene Sitze und Deckenbespannung. Für den Caravan gibt es eine Abdeckung des Reserverades im Heck. Die Motoren – nicht alle davon werden direkt zum Modellstart angeboten – leisten 40 kW/55 PS, 44 kW/60 PS und 74 kW/100 PS. Nach zweieinhalb Jahren, im Herbst 1965, stellt Opel die zweite Rekord-Generation vor. Es ist also der „Urahn“ der aktuellen Astra-Generation, der jetzt seinen 60. Geburtstag feiert. Und so, wie der Rekord für das Nachkriegs-Wirtschaftswunder steht, kommt auch dem nächsten Astra eine symbolische Bedeutung in Richtung „zeitgemäßer Auftritt“ zu: Ihn wird es als reines Elektroauto geben, die Limousine und den Kombi. Letzerer heißt bei Opel allerdings schon lange nicht mehr Caravan, sondern, moderner, Sports Tourer.
Fotos: Opel/Stellantis