Schalter vs. Automatik (4): Kompaktklasse

In Deutschland werden immer mehr Fahrzeuge mit einem automatisierten Getriebe neu zugelassen. Das hat zum einen auch damit zu tun, dass der Anteil der neu zugelassenen elektrifizierten Fahrzeuge – bei den reinen Elektrofahrzeugen kommt kein klassisches Getriebe mehr zum Einsatz - zunimmt. Aber auch die technische Entwicklung der Automatik-, DSG- und CVT-Getriebe machen nur zwei Pedale im Fahrzeug immer interessanter. Vorurteile das Automatik- oder DSG-Getriebe unsportlich sind oder mehr Sprit konsumieren gehören der Vergangenheit an.

Die Experten von Jato Dynamics haben die Pkw-Zulassungen (ohne Transporter) näher ins Visier genommen und der Trend geht eindeutig hin zum Fahren mit nur zwei Pedalen. In den ersten zehn Monaten 2022 lag der Pkw-Neuzulassungsanteil von Automatik-Fahrzeugen insgesamt bei über 76 Prozent. Vor fünf Jahren 2017 waren es circa 48 Prozent und 2012 nur rund 30 Prozent. Die Automatik verdrängt den Handschalter immer mehr.

Auch in der Kompaktklasse ist der Automatik-Anteil in den letzten zehn Jahren rasant angestiegen. Laut Jato Dynamics waren von Januar bis Oktober 2012 nur rund 15,8 Prozent aller neu zugelassenen Kompaktwagen mit einem Automatikgetriebe ausgestattet. Zehn Jahre später hat sich der prozentuale Anteil von Golf und Co. mehr als vierfacht auf rund 73,6 Prozent. Im vergleichbaren Zeitraum 2021 waren es rund 71 Prozent. Beim Ingolstädter Audi A3 beispielsweise wurden in 2022 rund 25.900 Automatik-Versionen (89,3 Prozent) und nur knapp 3.100 Schalter neu zugelassen, beim 1er-BMW (Automatik: 10.110/Schalter:3.798), Mercedes A-Klasse (Automatik: 14.447/Schalter: 1.763) und beim Škoda Octavia (Automatik: 25.214/Schalter: 4.060) sieht es ähnlich aus. Beim Wolfsburger Golf ist der Automatik-Anstieg nicht ganz so rasant: Von den rund 70.400 Neuzulassungen in 2022 gingen knapp 70 Prozent auf das Konto der Automatik-Versionen, in 2017 waren es 45,5 Prozent.

Fotos: Audi, BMW, Mercedes, VW

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