Der Wärmegurt besteht aus vier 3,3 Zentimeter breiten und 1,43 Meter langen Heizlitzen, die zu zwei parallelen Heizkreisläufen verbunden sind. Die Dicke des Gurtbandes von rund 1,3 Millimetern unterscheidet sich nur minimal von der eines unbeheizten Sicherheitsgurts, Tragekomfort und Bedienung sind identisch.
Anschnallen, einschalten, losfahren – und dann geht es ziemlich flott: Innerhalb von zwei Minuten, so verspricht ZF, werden die Gurte von minus fünf auf 40 Grad erwärmt und sorgen da, wo sie aufliegen, für angenehm gleichmäßige Wärme. Durch die Kombination mit Sitz-, Gurt- und Lenkradheizung kann die energieintensive Innenraumklimatisierung deutlich reduziert werden, so die Entwickler. So seien bis zu 15 Prozent Reichweitengewinn möglich. Und das ohne Einschränkungen beim Insassenschutz.
Zudem verweist ZF auf zwei weitere Vorzüge seiner Innovation: Der Griff zum Gurt ist eine Selbstverständlichkeit – das sorgt dafür, dass auch die Heizung per Gurt immer verfügbar ist. Und: Wegen der Wärme am Körper wird die dicke Winterjacke überflüssig. Folge: Der Gurt liegt enger am Körper an und kann bei einem Crash exakter zurückhalten und besser schützen. Zu den Kosten des serienreif entwickelten Heizsystems äußert sich ZF noch nicht.
So ganz neu ist die Idee mit den Heizdrähten über Solarplexus und Bauch übrigens nicht. Ford ließ sich bereits 2018 eine ähnliche Entwicklung patentieren. Und Mercedes stellte ein Jahr drauf in einem Experimental-Sicherheitsfahrzeug einen Heizgurt vor.
Text: Rudolf Huber/SP-X
Fotos: ZF