Seit wenigen Tagen ist der Nissan X-Trail in vierter Generation bei den deutschen Händlern zu haben, als 5- oder 7-Sitzer, mit Front- oder Allradantrieb, vielen elektronischen Systemen. Eine besonders wichtige Neuerung ist ein spezieller Hybrid-Antrieb.
Lange Motorhaube, bulliger Kühlgrill und markante Scheinwerfer, die sich bis in die vorderen Kotflügel ziehen: Das alles verleihen dem SUV einen muskulösen Auftritt. Mit seinem Radstand von 2,71 Meter, einer Länge von 4,86 Meter und einer Breite von 1,84 Meter bietet er gute Platzverhältnisse – auch im Fond. Allerdings ist die dritte Sitzreihe (+ 800 Euro) eher für Kinder bis 1,60 Meter geeignet. Hinter der weit aufschwingenden Heckklappe des 1,72 Meter hohen X-Trail können zwischen 575 Liter (7-Sitzer: 485) und 1.396 Liter (7-Sitzer: 1.298) Gepäck verstaut werden. Besonders prkatisch und schön: Bei umgeklappten Sitzreihen entsteht eine ebene Ladefläche und die geteilte zweite Sitzreihe ist um 220 mm verschiebbar. Der Innenraum ist klar gegliedert und macht einen sehr guten Eindruck mit edlen Materialien und hoher Verarbeitungsqualität. Die Instrumente mit den zwei 12,3-Zoll-Bildschirmen (ab mittlerer Ausstattung) sind prima ablesbar, Drehregler und Tasten für die Bedienung vereinfachen die Handhabung sehr.
Nach dem Qashqai ist auch der X-Trail als Hybrid mit e-Power erhältlich, welches aus einer Hochleistungsbatterie und einem integrierten Antriebsstrang besteht. Das spezielle Hybrid-System kombiniert einen 1,5-Liter-Turbobenziner mit 116 kW/158 PS, der als Generator fungiert, mit einem 150 kW/204 PS starken Elektromotor, der die Vorderräder antreibt. Der Dreizylinder-Benziner wird nur zur Stromerzeugung genutzt. Das Gesamtsystem mobilisiert 150 kW/204 PS und erreicht ein maximales Drehmoment von 330 Newtonmeter. Damit sprintet der 5-Sitzer 2WD (ab 37.000 Euro) in acht Sekunden auf Tempo 100 und bei 170 km/h ist Schluss. Die e-Power Allradvariante (ab 44.400 Euro) hat zusätzlich noch einen E-Motor mit 100 kW/136 PS an der Hinterachse, daraus resultiert eine Systemleistung von 157 kW/214 PS und ein Drehmoment-Bestwert von 525 Nm (330 Nm vorne/195 Nm hinten). Damit sprintet der SUV in sieben Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und kapituliert bei 180 km/h. Der Normverbrauch des e-Power Fünfsitzers 2WD soll bei 5,8 bis 6,2 Liter WLTP liegen, bei der Allradvariante sind es 6,3 bis 6,6 Liter. Für erste Testfahrten stand die 214 PS starke Topversion X-Trail e-4ORCE Tekna+ (55.730 Euro) mit LED-Matrixlicht, Head-Up-Display, Panorama-Dach und vielem mehr zur Verfügung. Das Antriebssystem läuft angenehm ruhig, komfortabel und agil, bei Steigungen wirkte dieses allerdings etwas angestrengt. Bodenwellen schluckt das Fahrwerk gut weg. Insgesamt bietet der Japaner einen guten Fahrkomfort, allerdings dürfte die Lenkung ein klein wenig direkter sein. Unser Bordcomputer zeigte einen Verbrauch von 6,7 Liter an. Angenehm für den Stadtverkehr ist die One-Pedal-Funktion. Der X-Trail lässt sich mit Hilfe dieses Systems allein mit dem Gaspedal steuern. Sobald das System über den Schalter in der Mittelkonsole aktiviert wird, kann mit dem Gaspedal weiterhin beschleunigt werden. Nimmt der Fahrer Gas weg, bremst der Wagen mit 0,2 g ab – stark genug, um die Bremsleuchten zu aktivieren und bis zur Schrittgeschwindigkeit zu verzögern. Aber nicht bis zum völligen Stillstand. Werden die meisten Fahrten im Stadt- und Vorstadtverkehr absolviert, sind diese für die Fahrer*innen deutlich weniger anstrengend.
Alternativ im Motoren-Portfolio ist neben den beiden e-Power-Versionen noch ein 12-Volt-Mildhybrid mit Frontantrieb (ab 35.500 Euro) erhältlich. Der 1.5-Liter-Turbodreizylinder leistet 120 kW/163 PS und konsumiert im Mittel 7,1 bis 7,5 Liter.
Angeboten wird der neue X-Trail, der ebenso wie der Qashqai auf der CMP-Plattform basiert, in den fünf Ausstattungsversionen. Immer an Bord sind unter anderem ein adaptiver Tempomat und Abstandshalter, autonomer Notbremsassistent vorn mit Fußgänger- und Fahrradfahrer-Erkennung sowie integriertem Kreuzungsassistent. Außerdem an Bord sind ein autonomer Notbremsassistent hinten für feststehende und sich langsam bewegende Objekte, Querverkehrswarner und Verkehrszeichenerkennung.
Fotos: Nissan