Es gehört zum guten Ton eines jeden Automobilherstellers, ein Jubiläum entweder mit einem Sondermodell oder einer kompletten Neufassung zu begehen. KIA hat sich für die Neufassung entschieden. Das macht aus mehreren Gründen Sinn: Die vierte Generation hatte kräftig an Karosserie-Hüftspeck gewonnen, wirkte trotz vieler Retuschen etwas pummelig, fast schon „übertrieben unförmig“. Die ausgezeichnete Verarbeitungsqualität und die stets zeitgemäßen und soliden technischen Ergänzungen führten dennoch zu guten Verkaufszahlen.
Wie anders sah der Ur-Sportage aus den Neunzigern aus: Der wirkte von außen wie ein klassischer Kompakt-PKW, wies dennoch Allradantrieb und Geländereduktion auf und ließ Fahrer wie Passagiere selbst in schwerem Geläuf nicht im Stich. Und genau diese Qualitäten wurden seinerzeit auch auf Fotos ganz klar in Szene gesetzt. Von Generation zu Generation wurde dann nur noch der Allradantrieb beibehalten und aus dem „Pkw mit Kraxler-Qualitäten“ ein typischer SUV.
Das ist auch der neue Kia Sportage, präzise gesagt, sogr ein City-SUV. Als „World Car“ konzipiert mit einem Ableger eigens für Europa. Ein Modell also für die Verbreitung auf dem ganzen Globus, mit nahezu identischer Technik und Form. So waren die KIA Designstudios in Korea, USA, Deutschland und China aufgerufen, den Neuen zu entwerfen. Der Kia Sportage V bietet klassische Verbrenner (Kia hält hier auch am Diesel fest) und als alternativen Antrieb ganz neu einen Plug-in-Hybrid. Zu den Komfort-Features gehört, je nach gewählter Ausstattung, als Highlight eine Konzertklang-Radioanlage. Neu ist auch der Armaturenträger, der sich ellipsenförmig zum Fahrer hin wendet. Da die neue Modellfamilie es möglichst vielen Kunden recht machen will, gibt es ganz verschiedene Ausstattungsvarianten von eher einfach bis sehr luxuriös.
Fazit: Die Runderneuerung, tatsächlich ist es eine Neuschöpfung, wirkt insgesamt unaufdringlicher, weil schlanker, ohne an Innenraum zu verlieren. Feines Finish in Design und Technik auf viereinhalb Metern Länge.
Fotos: Kia