Von Kiel der Länge nach durch Deutschland bis nach München, quasi als Verbindung der beiden Olympischen Austragungsorte. 3.371 Kilometer wurden Anfang der Siebziger in rund 100 Stunden zurückgelegt. An den Start gingen 305 Fahrzeuge, die Zielflagge sahen jedoch nur 145. Ebenfalls im Starterfeld: ein Mann namens Walter Röhrl im Ford Capri 2600 RS. Ein damals nahezu Unbekannter im namhaften Fahrerfeld um Größen wie Bernard Darniche (Alpine), Jean-Pierre Nicolas (Alpine), Hannu Mikkola (Ford) und Achim Warmbold (BMW).
Aber dieser Röhrl fuhr schon in den ersten Wertungsprüfungen in die Schlagzeilen. Keiner wollte glauben, dass ein Unbekannter aus dem bayrischen Wald, noch dazu in einem Ford Capri, solche Zeiten in den Asphalt brennen konnte. „Das muss ein Verrückter sein“, schrieben die Journalisten.
Bis zu seinem Ausfall nur fünf WPs vor dem Ende lag Röhrl sogar auf Platz 1. Den Sieg konnte schließlich Nicolas im Renault Alpine einfahren, mit niemand anderem als Jean Todt, dem späteren FIA-Präsidenten, auf dem Beifahrersitz. Doch Walter Röhrl hatte sich erstmals der Rallye-Elite präsentiert und startete eine schon heute legendäre Karriere im Motorsport.
Nun, ein halbes Jahrhundert später, wird es ein Revival dieser legendären Motorsport-Veranstaltung geben. Mit prominenter Unterstützung unter anderem durch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und auch die Politik, wie die beiden Ministerpräsidenten Daniel Günther (Schleswig-Holstein) und Markus Söder (Bayern).
Natürlich wieder mit am Start: Rallye-Legende Walter Röhrl, mit einigen seiner Original-Fahrzeugen sowie ehemaligen Rallyemeistern, die nochmals für dieses Event ins Lenkrad greifen. Am Start des Jubiläums-Revival 2022 sind 197 Teams mit 44 verschiedenen Fahrzeug-Marken und 175 verschiedenen Fahrzeug-Typen. Es ist die größte „Artenvielfalt“ bei einer Oldtimerrallye. Und die KÜS ist direkt an mehreren Stellen mit dabei. Die technische Abnahme vor Rallyestart am 06./07.08.2022 in Kiel wird von den KÜS-Experten übernommen. Zwei KÜS-Prüfingenieure werden auf dem Wilhelmplatz alle Teilnehmerfahrzeuge auf ihre Verkehrssicherheit begutachten.
Damals schon wurde ein mobiles Pressezentrum eingesetzt, ein zu dieser Zeit hochmoderner Doppeldeckerbus Typ Skyliner – mit jeder Menge Platz: 12 Meter lang, 2,5 Meter breit und 3,85 Meter hoch. Dieser Original-Bus wurde per Zufall vor wenigen Jahren im Automobilpark Auwärter wieder entdeckt und shuttelt die Journalisten, schon wie vor 50 Jahren, über die gesamte Woche, 2022 allerdings in komplett KÜS-gebrandetem Design.
Und auch im Teilnehmerfeld selbst zeigt die KÜS Flagge. KÜS-Hauptgeschäftsführer Peter Schuler wird mit einem selbst wiederaufgebauten Porsche 911 ST 2,5 aus dem Jahr 1972 dabei sein und gemeinsam mit Beifahrer Yannic Wilkin um die Gesamtwertung kämpfen.
„Diese Rallye wird uns einiges abverlangen“, so Dipl.-Ing. Peter Schuler, „2.344 km liegen in sechs Etappen vor uns, davon knapp 300 km verteilt auf 50 WPs mit Gleichmäßigkeitsprüfungen plus Orientierungsaufgaben.“ Eine Herausforderung für Mensch und Maschine.
Die Berichterstattung über dieses einmalige Event schlägt schon im Vorfeld hohe Wellen. Auto Bild Klassik widmete dem Vorbericht z. B. ganze acht Seiten. Die Lokalpresse entlang der Strecke wurde bereits informiert, steht in den Startlöchern und wird die historische Durchfahrt jeweils medial begleiten. Die KÜS ist mit einem eigenen Media-Team über die gesamte Rallye vor Ort.
Final ist die Strecke natürlich noch nicht bekannt. Die Teams müssen sich über die jeden Tag erst 30 Minuten vor der individuellen Startzeit ausgegebenen Roadbooks orientieren.
Besonderen Wert hat der Veranstalter auf die Klimaneutralität der Veranstaltung gelegt. Die KÜS hat den gesamten Schadstoff-Ausstoß der Teilnehmer-, Helfer- und Begleitfahrzeuge über die gesamte Strecke berechnet. Diese wurde nochmals vom Veranstalter großzügig aufgerundet. Die CO2-Kompensation fließt in ein Wiederaufforstungsprojekt für gesunden Mischwald im Harz.
Außerdem sollen rund 50.000 Euro in Charity- Projekte zu Gunsten von Kindern und Jugendlichen fließen.
Wir würden uns freuen, auch möglichst viele KÜS-Partner*innen entlang der Strecke begrüßen zu dürfen.