Rund 40.000 begeisterte Besucher*innen, vorwiegend aus Deutschland, aber auch aus anderen Ländern, säumten am vergangenen Wochenende die abgesperrten Demonstrationstrecken in der Vulkaneifel sowie die Rallyemeile in der Kreisstadt Daun bei der Jubiläumsausgabe des Eifel Rallye Festivals. Nach zwei Zwangspausen 2020 und 2021 wegen Corona hatten die Fahrervereinigung „Slowly Sideways“ und der Motorsportclub Daun wieder eingeladen zum weltweit einmaligen historischen Klassentreffen der Rallyeszene. Es galt, 50 Jahre Rallye-Weltmeisterschaft zu feiern und das wurde dann auch von allen Beteiligten wörtlich genommen.
Ex-Weltmeister Stig Blomqvist, die mehrfachen Deutschen Meister und WM-Teilnehmer Matthias Kahle und Niki Schelle, sowie insgesamt 155 Teams Originale oder original aufgebaute Rallye-Boliden aus den vergangenen 50 Jahren bevölkerten die Vulkaneifel. Es schien so, als hätten alle Freunde dieses Motorsports auf diese drei Tage gewartet. Die Zuschauer-Parkplätze an den Prüfungen und in Daun platzten teilweise aus allen Nähten, die Rallyemeile war über das gesamte Wochenende proppenvoll und bei der Autogrammstunde standen die Fans selbst kurz vor dem Ende noch in einer über 100 Meter langen Schlange an.
Das Teilnehmerfeld, sagte Organisationsleiter Otmar Anschütz, sei „von einer gigantischen Qualität und Vielfalt“ gewesen, „wie ich es mir niemals hätte erträumen lassen.“ Über 800 Teilnehmer aus befreundeten Motorsportclubs sorgten dafür, dass am Festival-Wochenende alles perfekt funktionierte. Das Starterfeld der maximal möglichen 155 Teams bildete einen perfekten Querschnitt aus über 50 Jahren der WM-Geschichte. Die Palette reichte vom DAF 66, über Ford Escort RS1600, den verschiedensten Opel-Modellen oder den frühen Toyota Corolla bis hin zu den beiden leistungsstarken Gruppe B-Boliden der späten 1980er Jahre mit weit über 500 PS.
Die Veranstalter, die Vereinigung „Slowly sideways“ und der Motorsportclub Daun, dürfen sich rühmen, nachdem sie zweimal schweren Herzens abgesagt hatten, ein regionales Fest in der Eifel zu einem globalen Ereignis gemacht zu haben. Ein Event, das weltweit seinesgleichen in diesem Genre sucht und doch nicht findet. Denn über allem schwebte auch immer die Frage, ob nicht letzten Endes doch noch das böse Virus allem erneut Einhalt gebieten würde.
Fotos: Jürgen C. Braun, Niki Schelle