Sechs Jahre nach der Einführung des Niro (2017 kam ergänzend die Plug-In-Version und Anfang 2019 eine Variante mit reinem E-Antrieb) kommt jetzt die zweite Generation auf den Markt. Die Preise für den Koreaner beginnen bei 30.990 Euro für den Hybrid, der Plug-In-Hybrid ist ab 36.690 Euro (abzüglich Umweltprämie ab 29.512,50 Euro) und der Niro EV ab 47.590 Euro (abzüglich Umweltprämie ab 38.020 Euro) zu haben.
Die Unterschiede zum Vorgänger manifestieren sich auch im gewachsenen Format. Äußerlich kommt der Crossover, der ausschließlich von alternativen Antrieben angetrieben wird und auf der neuen K-Plattform von Kia basiert, jetzt mit mehr Kanten daher. Die Front mit dem weiterentwickeltem Tigergesicht, die großen Heckleuchten im Bumerang-Design und die geschwungene C-Säule verleihen dem Wagen ein attraktives Erscheinungsbild. Der 1,82 Meter breite Crossover hat im Vergleich zum Vorgänger auch zugelegt (Länge + 65 mm/Breite + 25 mm). Dank des etwas größeren Radstands (+ 20 mm) von jetzt 2,72 Metern bietet er mit seiner Außenlänge von jetzt 4,42 Meter bedeutend mehr Platz – auch im Fond können größere Erwachsene gut sitzen. Die Sitze sind bequem und bedingt durch die jetzt schmaleren Rückenlehnen ist die Beinfreiheit im Fond geräumiger. Auch das Kofferraumvolumen hat zugelegt: Je nach Antriebsvariante um bis zu 25 Liter. Hinter der Heckklappe der Fünfsitzer können jetzt beim Vollhybriden 451 bis maximal 1.445 Liter (PHEV: 348 bis 1.342 Liter, EV: 475 bis 1.392 Liter) Gepäck verstaut werden. Innen fällt der Blick zunächst auf die zwei 10,25 Zoll-Displays, die nahtlos ineinander übergehen und an den EV6 erinnern.
Highlight im Motorenportfolio ist der 150 kW/204 PS starke Stromer mit einem Drehmoment-Bestwert von 255 Nm, die sofort zur Verfügung stehen. Gespeist wird der E-Motor jetzt von einer 64,8 kWh-Lithium-Ionen-Polymer-Batterie. Damit lassen sich laut Hersteller bis zu 460 Kilometer – im Stadtverkehr sogar bis zu 604 Kilometer – realisieren und dann muss Niro EV wieder an die Steckdose. Die Schnellladezeit beim Akku von 10 auf 80 Prozent dauert 45 Minuten. In 7,8 Sekunden meistert der rund 1.800 Kilo schwere Wagen den Spurt von Null auf Tempo 100 und bei einer Spitzengeschwindigkeit von 167 km/h ist das Ende der Fahnenstange erreicht. Die Kraft wird über ein Reduktionsgetriebe auf die Vorderräder übertragen. Auf ersten Probefahrten zeigte sich der Niro EV von seiner besten Seite: agil und dynamisch. Durch den niedrigen Schwerpunkt des Fahrzeugs ergeben sich gute Fahr- und Handlingseigenschaften. Vorausschauendes Fahren erhöht die Reichweite. Angeboten wird der Niro EV nur in der Ausstattungsversion Inspiration, die so gut wie keine Wünsche offenlässt. So gehören unter anderem eine navigationsbasierte adaptive Geschwindigkeitsregelanlage, Autobahnassistent, Frontkollisionswarner mit Abbiegefunktion, aktiver Spurhalter, Spurverfolgungsassistent und vieles mehr immer zur Serienausstattung. Optional sind unter anderem Head-Up-Display, Querverkehrswarner hinten mit Notbremsfunktion erhältlich.
Die Antriebspalette besteht außerdem aus einem Vollhybrid und einem Plug-In-Hybrid. Beim Niro Hybrid arbeiten ein 1,6-Liter-Benzindirekteinspritzer (77,2 kW/105 PS) und 32 kW-Elektromotor mit einer Gesamtsystemleistung von 104 kW/141 PS zusammen. (Kein Unterschied zum Vorgängermodell). Die Kraft wird hier über ein sechsstufiges Doppelkupplungsgetriebe auf die Vorderräder gebracht. Dem Plug-In-Hybriden wird jetzt neben dem bekannten 1,6-Liter-Benziner ein 63 kW/84,3 PS Elektromotor mit einer 11,1 kWh starken Lithium-Ionen-Polymer-Batterie zur Seite gestellt. Damit erhöht sich die Systemleistung – im Vergleich zum Vorgänger – auf 134,6 kW/183 PS. Der Teilzeitstromer kann bis zu 134 km/h schnell und bis zu 65 Kilometer (WLTP) weit rein elektrisch fahren. Das maximale Drehmoment von 265 Nm erreichen beide Hybriden zwischen 1.000 und 2.400 Umdrehungen. Während der Niro EV nur in einer einzigen Ausstattungsversion (Inspiration) erhältlich ist, können Interessent*innen bei den Hybriden zwischen den Ausstattungen Edition 7, Vision und Spirit wählen.
Fotos: Kia, Kernbach