Bergrennsport hat in Deutschland eine Art Exotenstatus. Motorsportler, die ihr Privatfahrzeug, dem Reglement entsprechend, auf die Vorgaben des Deutschen Motorsportbundes (DMSB) für den „Kampf gegen die Uhr eingestellt“ haben, gehen mit dem gleichen Fahrzeug, nur leicht modifiziert, auch bei Rundstreckenrennen und Autoslalom an den Start. Für die Veranstalter solcher Events, bei der sich, wie in Wolsfeld, nationale und internationale Spitzenfahrer treffen, wird es immer schwieriger, sich erstens mit ehrenamtlichen Helfern zu behaupten und zweitens mit der Veranstaltung als solcher gegen den Zeitgeist zu bestehen. Das ist sehr gut zu sehen am Beispiel des Großherzogtums Luxemburg, in direkter Nachbarschaft zur Eifel.
In Luxemburg geht der Motorsport offensichtlich schwierigen Zeiten entgegen, werden 2022 nur noch die Rallye Luxemburg und zwei Slaloms gefahren. Die „Union des Pilotes“ wurde für 2022 nach 31 Auflagen in Folge abgesagt – obwohl dafür keinerlei Corona-Einschränkungen zu erwarten waren. In Eschdorf, dem kleinen Ardennendörfchen, das sich im Bergrennsport einen Top-Ruf bis hin zu Läufen der EBM erarbeitet hatte, sprechen sich etwa zunehmend Anreiner gegen die Ausrichtung solcher Veranstaltungen aus.
Hinzu kommt die Restrukturierung verschiedener Meisterschaften und Rennserien in unterschiedlichen Ländern, in deren Konzept das Bergrennen, das „European Hill Race“, nicht mehr zu passen scheint. In Wolsfeld immerhin befürchtet der Ausrichter der Veranstaltung, der EMSC Bitburg, keine solche Entwicklung: „Die Akzeptanz seitens der Kommunalpolitik ist bei uns seit vielen Jahren vorhanden und daran wird sich auch nichts ändern. Und bei unseren Helfern von der Wolsfelder Vereinsgemeinschaft rennen wir seit Jahren mit unserer Veranstaltung offene Türen ein. Das Wolsfelder Bergrennen wird eine Zukunft haben“, zeigt sich EMSC-Präsident Christoph Schackmann zuversichtlich. Das sind dann auch gute Aussichten für Georges Goedert im Porsche vom KÜS Team Bernhard.
Fotos: Jürgen C. Braun