Antwort von Johannes Kautenburger, KÜS: So lange noch ein Tropfen Sprit im Tank ist, muss man sich keine Sorge um den Motor machen. Anders sieht es aus, wenn auch der letzte Rest Benzin oder Diesel weg ist. Denn der Kraftstoff ist nicht nur zum Verbrennen da, sondern er kühlt das Triebwerk und schmiert zudem Einspritz- und Kraftstoffpumpen. Die Lebensdauer sinkt durch das Trockenlaufen deutlich, wenn es ganz schlecht läuft, ist sogar ein sofortiger Komplettausfall möglich. Nachtanken allein reicht dann meist nicht, zusätzlich muss mitunter ein teures Ersatzteil her. Dazu kommt unter Umständen ein Bußgeld von bis zu 70 Euro, denn die Kraftstoff-Panne auf der Autobahn/Kraftfahrstraße gilt als widerrechtliches Halten oder Parken. Wer trotzdem mit leerem Tank liegen bleibt, muss natürlich zunächst den geeigneten Kraftstoff nachtanken und den Motor starten. Das kann einige Zeit dauern und mehrere Versuche benötigen, da sich das Kraftstoffsystem zunächst selbst entlüften muss. Bei Dieselfahrzeugen muss eventuell sogar ein spezieller Entlüftungsprozess eingeleitet werden.
Am besten tankt man also frühzeitig – ist dann auch flexibel beim Zeitpunkt und nicht so stark auf die gerade aktuellen Kraftstoffpreise angewiesen. Auf die Angabe der verbliebenen Reichweite im Bordcomputer sollte man sich dabei nur bedingt verlassen. Ab dem Zeitpunkt, an dem das Reservelämpchen leuchtet, kann man bei den meisten Fabrikaten zwar durchaus noch dutzende Kilometer fahren. Doch die Anzeigen sind längst nicht so genau, dass man sich danach tatsächlich richten könnte. Deshalb wird am Ende der Kraftstoffreserve die Reichweite auch häufig nicht bis auf den letzten Kilometer angegeben, sondern durch blinkende Striche ersetzt. Damit wollen die Hersteller verhindern, dass der Fahrer die Fahrt an die Tankstelle mit dem allerletzten Tropfen kalkuliert.