Wenn die Autotüren nach einem Unfall blockiert sind, muss unter Umständen das Seitenfenster eingeschlagen werden. Wie mache ich das am besten?
Antwort von Thomas Schuster, KÜS: Ob zur Eigenrettung oder für die Hilfe bei anderen Autofahrern – idealerweise hat man immer einen Nothammer oder ein vergleichbares Werkzeug griffbereit im Fahrzeug. Wichtig ist eine harte Spitze, mit der Glas deutlich leichter zu zertrümmern ist als mit einem stumpfen Gegenstand.
Ein Stein vom Straßenrand zum Beispiel ist nicht erste Wahl, da in der Regel viel Kraft nötig ist. Besser geeignet sind spezielle Not-Werkzeuge aus dem Zubehörhandel. Wer besonders wenig Kraft aufbringen kann oder will, wählt einen sogenannten Federkörner. Bei diesem spannt eine Feder einen Bolzen mit harter Spitze; auf die Scheibe aufgesetzt, reicht ein kurzer Druck auf den Auslöser. Wer im Auto gefangen ist und kein geeignetes Werkzeug hat, muss es mit den Metallstangen der Kopfstützen versuchen. Zumindest Exemplare mit spitzen Enden können helfen.
Bei einigen speziellen Nothämmern ist zusätzlich ein Gurtschneider integriert. Der ist wichtig, falls das Gurtschloss blockiert oder nicht zu erreichen ist. Die Klinge ist in der Regel so geschützt, dass man sich anders als mit einem Taschenmesser in der Hektik und Panik nicht selbst verletzen kann.
Wer eine Autoscheibe zertrümmert, sollte immer am Rand ansetzen, da das Glas dort weniger stabil ist als in der Mitte. Am besten geeignet zum Öffnen sind die Seitenfenster. Die Windschutzscheibe besteht immer aus Verbundglas, das zwar zerspringt, aber nicht auseinanderfällt. Allerdings sind in Fahrzeugen aus höheren Segmenten und Preisklassen mittlerweile häufig auch die Seitenfenster aus diesem Spezialglas gefertigt, um die Insassen vor Fahrgeräuschen zu schützen und Diebstähle zu erschweren. Die zersplitterte Scheibe kann zwar theoretisch nach außen gedrückt werden, was aber mit einem erhöhten Kraftaufwand verbunden ist.