Antwort von Thomas Schuster, KÜS: Eine zu hohe Motortemperatur oder sogar eine ausgelöste Warnleuchte sollte man immer ernst nehmen. Wer das Problem ignoriert, muss mit ernsten Schäden rechnen. Für Hitze unter der Haube kann es mehrere Ursachen geben. In einigen Fällen lässt sich das Problem in Eigenarbeit beheben oder zumindest eingrenzen. So sollte zunächst sichergestellt werden, dass der Kühlergrill frei und nicht verstopft ist, etwa durch einen Fremdkörper wie eine Plastiktüte. Ansonsten gelangt nicht ausreichend kühlende Luft an den Motor.
Anschließend wird der Kühlmittelausgleichsbehälter geprüft. Wichtig: Er darf nie in heißem Zustand geöffnet werden, da er dann unter hohem Druck steht. Ist zu wenig Flüssigkeit im System, muss nachgefüllt werden. Ist im akuten Notfall nichts anderes zur Hand, tut es auch Leitungs- oder besser destilliertes Wasser, später sollte man es jedoch gegen Kühlmittel mit Frostschutz tauschen. Ein geringer Füllstand kann auf ein Leck imnden Leitungssystemen hinweisen; eine Pfütze unterm Auto oder ein feuchter Motorraum sind dafür weitere Hinweise.
Als nächster Schritt empfiehlt sich die Kontrolle des Ölstands. Zu wenig Schmierstoff erhöht die Reibung im Motor und damit die Hitzeentwicklung. Zudem kann er ein Hinweis auf eine defekte Zylinderkopfdichtung sein. Durch diese verdampft Kühlflüssigkeit, was ebenfalls ein Grund für die Überhitzung sein kann.
Darüber hinaus gibt es weitere mögliche Fehlerquellen. Zu den häufigsten zählt ein defektes Thermostat. Dieses schaltet nach Erreichen der Betriebstemperatur des Motors den großen Kühlkreislauf frei – oder eben nicht. Das Problem lässt sich daran erkennen, dass bei warmem Triebwerk der Kühler selbst und der Kühlerschlauch kalt bleiben. Vorsicht aber beim Fühlen: Es besteht mitunter Verbrennungsgefahr. Ebenfalls gängig ist ein defekter Kühllüfter. Dieser sollte nach dem Abstellen des Fahrzeugs deutlich zu hören sein. Möglichst keinen Ton von sich geben sollte hingegen die Kühlmittelpumpe. Ein Quietschen im kalten Zustand könnte auf einen zu lockeren Sitz hinweisen.
Vor allem die letztgenannten Fälle, bei denen Teile getauscht werden müssen, sollte man im Zweifel von einer Werkstatt prüfen und beheben lassen. In der Regel halten sich die Kosten dafür in Grenzen.